Kongressprogramm 25. DPT-Digital

Passend zum Schwerpunktthema und den Entwicklungen der Corona-Pandemie geschuldet wird der 25. DPT-Jubiläumskongress am 28. & 29. September 2020 eine rein digitale Onlineveranstaltung sein. Das umfangreiche Kongressprogramm der ursprünglich im Kasseler Kongress Palais geplanten Präsenzveranstaltung wird in vier unterschiedlichen Formaten dargeboten. 

Wie erfasst man das Sicherheitsempfinden von Kindern?

Jan Abt
Deutsches Institut für Urbanistik
Marie von Seeler
Universität Hildesheim

Abstract:
Kinder und Jugendliche sind eine besonders verletzliche Gruppe. Ihre physische und psychische Resilienz gegenüber bedrohlichen Situationen und Erlebnissen ist geringer als von Erwachsenen – das gilt insbesondere wenn sie sich im öffentlichen Stadtraum bewegen.

Die sichere Nutzung von öffentlichen Plätzen und Einrichtungen sowie des direkten Wohnumfeldes ist daher ein zentrales Anliegen von Kommunen. Aber: Wie sicher fühlen sich Kinder und Jugendliche in der Stadt eigentlich? Und wo? Und wieso gibt es kein Methodenset, um das Sicherheitsempfinden von Kindern und Jugendlichen – jenseits des Bauchgefühls der Fachexperten – tatsächlich adäquat zu erfassen?

Mit dem BMBF-geförderten Projekt INERSIKI arbeiten das LKA Berlin mit dem Deutschen Institut für Urbanistik, der Universität Hildesheim (Institut für Psychologie) sowie dem Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf daran, geeignete Methoden für die polizeiliche Arbeit zu entwickeln, mit denen die Sicherheitsbelange von Kindern und Jugendlichen in öffentlichen Räumen besser und zielgruppengerechter als bisher erfasst werden können. Erforderlich sind Methoden, die Kinder ansprechen und gleichzeitig das sensible Thema eigener Unsicherheitserfahrungen aufarbeiten können. Welche Aspekte das kindliche Sicherheitsempfinden in der Stadt beeinflussen und welche ersten Methodenkonzeptionen sich daraus abzeichnen, zeigt der Vortrag auf.
Jan Abt
 Jan Abt

Jan Abt ist Dipl.‐Ing. Städtebau/Stadtplanung, mit Studium in Marburg und Hamburg. Tätig als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) arbeitet er zu verschiedenen Aspekten urbaner Sicherheit. Besonders beschäftigt er sich mit Fragen der städtebaulichen Kriminalprävention, des Sicherheitsempfindens im öffentlichen Raum und der Kooperation sicherheitsrelevanter Akteure für ein ganzheitliches urbanes Sicherheitsmanagement – dies sind neben Polizei und Ordnungsamt insbesondere die kommunalen Bereiche Stadtentwicklung und Jugend sowie weitere Akteure.
Seine letzten Forschungsprojekte zu urbaner Sicherheit waren:
- 2010-2013 BMBF-Forschungsprojekt DynASS - Dynamische Arrangements urbaner Sicherheitskultur
- 2015-2016 BMBF-Forschungsprojekt transit - Kriminalprävention für ein sicheres Wohnumfeld – Transdisziplinäre Sicherheitsstrategien für Polizei, Wohnungsunternehmen und Kommunen
- 2019-2020 BMBF-Forschungsprojekt INERSIKI - Instrumentenentwicklung zur Erfassung der raumbezogenen Sicherheitsbelange von Kindern und Jugendlichen
Vor seiner Tätigkeit am Difu forschte und lehrte er mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Berlin. Ein ergänzender Forschungsschwerpunkt ist die kinder‐ und jugendfreundliche Stadtplanung und er ist ausgebildeter Moderator für Kinder- und Jugendbeteiligungsprozesse.

Marie von Seeler
 Marie von Seeler

Seit 06/2019: Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Hildesheim

09/2015-12/2018: Studium Master of Science Psychologie, Universität Zürich

09/2012-06/2015: Studium Bachelor of Science Psychologie, Universität Fribourg (CH)

28. + 29. September 2020
Sicherheitsforschung