Panels
In insgesamt sieben Podiumsdiskussionen (Panels) tauschen sich Expertinnen und Experten zu aktuellen Themen der Prävention aus. Sie finden hier die Details zu den Inhalten und den beteiligten Personen. Das Publikum wird in die Diskussionen mit einbezogen. Die Veranstaltungen finden in der Eilenriedehalle B statt.
Mittwoch, 5. Oktober 2022
- Neue Ansätze zur Prävention von Hass, Hetze und Bedrohung09:00 - 10:30 UhrModeration:Thomas MüllerLandespräventionsrat Niedersachsen, Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte
Hass, Hetze und Bedrohung haben in der jüngeren Vergangenheit insbesondere in der digitalen Welt deutlich zugenommen. Die Politik reagiert u.a. mit neuen bundesgesetzlichen Regelungen. In verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen wurden und werden Forschungsprojekte zu den Hintergründen sowie Präventionsperspektiven gestartet. Zivilgesellschaft, besonders betroffene Berufsgruppen und Organisationen nehmen sich zunehmend dieser Problemlagen an.
Der Deutsche Präventionstag möchte mit diesem Panel den interdisziplinären Diskurs zum Themenkomplex Hass, Hetze und Bedrohung beschreiben und Möglichkeiten für geeignete Maßnahmen und Strategien der Prävention formulieren.Prof. Dr. Andreas Beelmann, Friedrich-Schiller-Universität JenaDr. Franz Rainer Enste, Antisemitismusbeauftragter des Landes NiedersachsenRüdiger José Hamm, Bundesarbeitsgemeinschaft religiös begründeter Extremismus e.V.Jochen Kopelke, Gewerkschaft der Polizei (GdP)Andre Niewöhner, Koordinierungsgruppe des Präventionsnetzwerks #sicherimDienst - Was Schulen aus der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs für Prävention heute lernen können11:00 - 12:30 UhrModeration:Prof. Dr. Julia GebrandeUnabhängige Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs in Deutschland
Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs gestaltet dieses Panel zusammen mit Betroffenen und weiteren Expertinnen und Experten zum Themenschwerpunkt Schule. Denn die Schule ist ein zentraler Ansatzpunkt für den aktuellen und künftigen Kinderschutz. Erwachsene Betroffene von sexueller Gewalt in Kindheit und Jugend berichteten der Kommission davon, wie ihnen als Kinder oder Jugendliche oft nicht geglaubt wurde und sie keinen Schutz fanden - auch in der Schule nicht. Während die Gewalt bei einigen Betroffenen zu erheblichen Einbrüchen in ihre Bildungsbiografie geführt hat, fanden andere in der Schule einen Ort, an dem sie lernen konnten und Anerkennung fanden. Aus diesen Erfahrungen können wir viel lernen. Wir begrüßen es, dass sich immer mehr Schulen für Präventionsprogramme engagieren und ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche sein wollen! Doch die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs ist überzeugt, dass Prävention in einer Institution nur greifen kann, wenn sie sich ihrer Vergangenheit gestellt hat, und fordert daher ein Recht von Betroffenen auf Aufarbeitung. Dieses Recht und die damit einhergehenden Pflichten von Institutionen zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauch hat die Aufarbeitungskommission in ihrer Veröffentlichung „Rechte und Pflichten: Aufarbeitungsprozesse in Institutionen“ ausformuliert. Auf dem Panel möchten wir darüber diskutieren, was Schulen aus der Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs für den Schutz von Kindern und Jugendlichen heute lernen können.
Dieses Panel wird veranstaltet in Kooperation mit der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs.Prof. Dr. Barbara Kavemann, Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung Sexuellen Kindesmissbrauchs in DeutschlandIsabel Strey, Schattenriss e.V. Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt an Mädchen*Heike Völger, UBSKM - Jetzt erst recht! Prävention in Zeiten von Krisen und Katastrophen13:00 - 14:30 UhrModeration:Prof. Dr. Eva GroßHochschule in der Akademie der Polizei Hamburg
Einführung durch:
Dr. Stefanie Hinz, Landespolizeipräsidentin Baden-Württemberg
Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim
Krisen haben das Potential, Gewalt etc. auszulösen, führen zu gesellschaftlichen Spannungen und sind, je nach Gegenstand der Krise, mit zahlreichen weiteren sozialen Konflikten verbunden. Prävention strebt an, problematischen Zuständen vorzubeugen, sie im besten Fall gar nicht entstehen zu lassen. In Bezug auf die Krise bedeutet dies, einer positiven Lösung näherzukommen und eine Katastrophe abzuwenden bzw. Kompetenzen zu erzeugen, angemessen mit Krisen umzugehen. Krisen & Prävention wird das Schwerpunktthema des kommenden Deutschen Präventionstages 2023 sein.
In dem Panel wird ein Aufriss zu dieser Thematik gegeben.
Gefragt wird:
Ist jede Krise einzigartig oder welche Lehren können aus dem bisherigen Umgang mit der Coronakrise für die Zukunft gezogen werden?
Was bedeutet Krisenresilienz für die Gesellschaft, Individuum und Kommune?
Wie kann/muss die Bevölkerung einbezogen werden und wie kann eine gute Krisenkommunikation gelingen?Dr. Donya Gilan, Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR) gGmbHProf. Dr. Rita Haverkamp, Universität TübingenDr. Markus Mayer, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit – GIZ GmbH