Studie zu Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und schwerer Arbeitsausbeutung von Frauen
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Der Bundesweite Koordinierungskreis gegen Menschenhandel (KOK) hat am 14.12.2016 die Studie "Menschenhandel zum Zweck der Arbeitsausbeutung und schwere Arbeitsausbeutung von Frauen – ein nicht gesehenes Phänomen?" veröffentlicht.
Hintergrund der Studie ist eine vom KOK festgestellte Diskrepanz zwischen der medialen Darstellung und den Diskussionen in der allgemeinen Öffentlichkeit einerseits und den Praxiserfahrungen der Beratungsstellen andererseits. Während in der öffentlichen Diskussion Frauen fast ausschließlich der sexuellen Ausbeutung und Männer der Arbeitsausbeutung zugeordnet werden, berichtet die Praxis hingegen regelmäßig von Frauen, die in verschiedenen Branchen außerhalb der Sexindustrie, wie z.B. Haushalt, Pflege oder Gastronomie, ausgebeutet werden.
Die Studie konnte Gründe aus vier Bereichen identifizieren, die dazu führen können, dass Frauen weniger als Betroffene dieser Ausbeutungsform wahrgenommen werden: mediale Darstellung, geschlechterstereotype Erwartungen, Zugänglichkeit der Branchen und Zugang zu Interessensvertretungen. Ziel der Studie ist vor allem - neben bestehendem Wissen zum Thema zusammenzutragen - , eine weitere, möglichst breite Diskussion auf verschiedenen Ebenen anzuregen. Der KOK möchte hiermit zu einer fachlichen Diskussion jenseits geschlechterstereotyper Erwartungshaltungen und Blickwinkeln beitragen und hofft eine vertiefende Auseinandersetzung mit dem Thema schwere Ausbeutung der Arbeitskraft mit dem besonderen Fokus auf Frauen anzustoßen.
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