Europäischer Drogenbericht 2019
Weitere News
zu dem Thema
Am 06.06.2019 hat die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) den Europäischen Drogenbericht 2019 - Trends und Entwicklungen (deutschsprachige Fassung) veröffentlicht. Der Bericht gibt einen Überblick über Trends und Entwicklungen zu aktuellen Drogenphänomenen in Europa und umfasst Daten zu Problemen der Drogenverbreitung, des Drogenkonsums und der öffentlichen Gesundheit sowie zur Drogenpolitik. Zusammen mit dem Online-Statistikbulletin und 30 Länderdrogenberichten (Germany Country Drug Report 2018) bildet er das Paket European Drug Report 2019.
Im Vorwort des Berichtes heißt es u.a.: "In diesem Jahr gibt es bei einer Vielzahl von Substanzen besorgniserregende Anzeichen dafür, dass die Herstellung von Drogen in Europa und damit näher an den Absatzmärkten zunimmt. Der technologische Fortschritt begünstigt diese Entwicklung und ermöglicht es Herstellern und Konsumenten von Drogen zudem, über das Internet und das Darknet Zugang zu globalen Märkten zu erhalten. Wir stellen ebenfalls fest, dass die vermehrte Herstellung von Kokain in Südamerika jetzt Auswirkungen auf den europäischen Markt hat. Dies bringt nicht nur ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für die Konsumenten, sondern auch komplexere Herausforderungen für die Strafverfolgungsbehörden mit sich, da die Schmuggelwege geändert und gewechselt werden. Anlass zur Besorgnis geben ebenfalls die sich abzeichnenden Beweise für die zunehmende Verfügbarkeit und den Konsum von Crack in Europa. Auch diese Entwicklung muss unter Beobachtung gehalten werden. Neue psychoaktive Substanzen, die in den europäischen Drogenmarkt Einzug gehalten haben, gefährden nach wie vor die Volksgesundheit und stellen die Entscheidungsträger vor große Herausforderungen. Die jüngsten EU-Rechtsvorschriften haben den Austausch von Informationen über neue auf den Markt kommende Substanzen verstärkt und die Zeit für die Risikobewertung und -kontrolle dieser Substanzen in Europa verkürzt. Hochpotente synthetische Opioide und Cannabinoide verursachen in vielerlei Hinsicht Probleme und stellen im Fall von Fentanyl-Derivaten eine größere Gefahr für Drogenkonsumenten und Ersthelfer dar. In diesem Zusammenhang sind die Rolle des Opioid-Antagonisten Naloxon für Notfallmaßnahmen bei einer Überdosierung und die Verfügbarkeit des Mittels unter Drogenkonsumenten erneut in den Mittelpunkt gerückt."
www.praeventionstag.de