Was hat die Pandemie mit den Menschen gemacht?
Tägliche Präventions-News (TPN) No.86 des Deutschen Präventionstages (DPT)
zum Themenkomplex Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie. Die COVID-19-Pandemie hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label "Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie". Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label "Corona Crime Issues" im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.
- (86.1) Was hat die Pandemie mit den Menschen gemacht?
Am 15.11.2021 wurde die Studie „Lebensgefühl Corona“ vorgestellt, die untersucht hat, wie unterschiedlich die Menschen in Deutschland mit der Pandemie umgegangen sind. Das Lebensgefühl der Menschen während der Corona-Krise ist höchst ambivalent – einfache Antworten reichen nicht mehr aus. Dies ist ein Ergebnis der qualitativen Langzeitstudie, mit der Kirche und Diakonie über ein Jahr die psychosozialen Folgen der Pandemie erforscht haben, um wirksame Beratungs- und Hilfsangebote entwickeln zu können. Ein weiteres Ergebnis der Studie sind acht verschiedene Corona-Typen in der Gesellschaft. Mithilfe des neuen Online-Selbsttests „Pandem-O-Mat“ kann man ab sofort herausfinden, welchem dieser Typen man entspricht: www.pandemomat.de. Zu den Typen gehören: Die Achtsamen, die Ausgebrannten, die Denker:innen, die Empörten, die Erschöpften, die Genügsamen, die Mitmacher:innen und die Zuversichtlichen. -
(86.2) Psychische Gesundheit in Zeiten von Corona
Die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften (MPG) informiert über das CovSocial-Projekt in dem die Folgen der pandemiebedingten Einschränkungen für die Berliner Bevölkerung untersucht werden. Wie sich die Covid-19-Pandemie auf das emotionale Befinden und Verhalten von Berlinerinnen und Berlinern ausgewirkt hat, zeigt eine Untersuchung des CovSocial-Projekts. Die Ergebnisse zeigen einen Schockeffekt während des ersten und einen Ermüdungseffekt während des zweiten Lockdowns. Dies führte dazu, dass Personen sich im März 2021 im zweiten Lockdown viel gestresster, ängstlicher und depressiver fühlten als noch ein Jahr vorher im März 2020 im ersten Lockdown. Auch der soziale Zusammenhalt zwischen den Bürgern sank erheblich durch die Maßnahmen. Jüngere Menschen und Frauen litten am stärksten unter den Einschränkungen. Quelle: MPG (EM) -
(86.3) Enkelbetreuung während der Corona-Pandemie
Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) hat am die Studie "Enkelbetreuung während der Corona-Pandemie" veröffentlicht. Bevor Impfungen gegen Covid-19 für Risikogruppen in breitem Umfang angeboten und wahrgenommen werden konnten, standen insbesondere ältere Menschen im Fokus des Infektionsschutzes. Aufgrund des höheren Risikos eines schweren Krankheitsverlaufs wurde z. B. von Kontakten zwischen Enkelkindern und Großeltern abgeraten. Gleichzeitig benötigten Familien aufgrund geschlossener Schulen und Kitas besonders viel Unterstützung. Wie haben sich der Anteil der Großeltern, die ihre Enkelkinder betreuen, und der zeitliche Umfang der Betreuung während der Pandemie verändert? Das überraschende Ergebnis: Während der Pandemie blieb die Enkelkinderbetreuung weitgehend stabil. Verglichen wurde zwischen dem Jahr 2017 und dem Winter 2020/21. Während 2017 39 Prozent der Großeltern ihre Enkelkinder regelmäßig betreuten, waren es im Winter 2020/21 34 Prozent. Der Rückgang in der Betreuungsquote ist allerdings nicht statistisch signifikant. Quelle: DZA (EM) -
(86.4) COVID-19-Pandemie: Bevölkerung fühlt sich weniger sicher
Nur etwa zwei von fünf Befragten des Corona-Monitors des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) glauben, sich selbst vor einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus schützen zu können. Während sich Ende Oktober noch mehr als die Hälfte der Befragten sicher oder sehr sicher vor einer Infektion gefühlt haben, sind es aktuell nur noch 42 Prozent. Quelle: BfR (EM) -
(86.5) Gesundheitsförderung in der Pandemie
Gesundheit sowie Gesundheitsförderung mit Kindern und Jugendlichen ist auch ein Auftrag für die Kinder- und Jugendhilfe. Denken wir alleine an den wegweisenden 13. Kinder- und Jugendbericht aus dem Jahr 2009 zurück. Träger von Einrichtungen und Angeboten haben sich bereits auf den Weg gemacht, Gesundheitsförderung mit den Kindern und Jugendlichen in den Praxisalltag zu integrieren. Andere Jugendhilfeträger scheinen noch unsicher mit Blick auf ihre Aufgabe und die Frage, wie sie sich mit dem Thema befassen können. Viele stehen noch am Anfang von Projektüberlegungen – auch und vor allem in der Pandemie. Das Fachkräfteportal der Kinder- und Jugendhilfe startet auf der Corona-Sonderseite gemeinsam mit Prof. Dr. Anna Lena Rademaker eine Reihe zum Thema „Gesundheitsförderung in der Pandemie – Potenziale der Kinder- und Jugendhilfe“.
Quelle: Jugendhilfeportal (EM) -
(86.6) Experten warnen vor dynamischer Infektionslage
"Fachverbände und Einzelsachverständige sehen den von den Fraktionen von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Gesetzentwurf (20/15) zur Änderung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) sowie die angekündigte Aufhebung der epidemischen Notlage am 25. November teilweise kritisch. Mehrere Experten äußerten anlässlich einer Anhörung des Hauptausschusses über den Gesetzentwurf am Montag im Bundestag erhebliche Bedenken, ob mit der neuen Rechtsgrundlage die Pandemie bei stark steigenden Infektionszahlen bundesweit effektiv eingedämmt werden kann. Die geplante Verlängerung von sozialen und wirtschaftlichen Schutzschirmen wird hingegen nachdrücklich begrüßt. Die Experten äußerten sich in der Anhörung sowie in schriftlichen Stellungnahmen zu dem vorliegenden Gesetzentwurf. Die Fachleute gingen in ihren Äußerungen im Ausschuss teilweise auch auf weitere Regelungen ein, die über Änderungsanträge in das Gesetz eingefügt werden sollen. So wollen die drei Fraktionen weitere Schutzvorkehrungen ermöglichen, darunter Kontaktbeschränkungen. Dies wurde von mehreren Experten ausdrücklich gelobt. Ob die epidemische Notlage auslaufen kann oder verlängert werden sollte, ist auch unter Rechtsexperten umstritten, wie in der Anhörung ebenfalls deutlich wurde." Quelle: Bundestag (EM) -
(86.7) Corona-Pandemie treibt Bewusstsein für Nachhaltigkeit
Am 17.11.2021 hat das Wuppertal Institut den Studienbericht Circular Economy 2021 veröffentlicht. Die Corona-Pandemie entpuppt sich als Treiber für nachhaltiges Verhalten. Das zeigt eine Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie eBay Kleinanzeigen. Sechs von zehn Befragten geben an, infolge der Corona-Pandemie in Bezug auf Nachhaltigkeit bewusster zu handeln. Die Mehrheit ist der Überzeugung, dass gebrauchte Produkte gut für die Umwelt seien. Für vier von zehn Menschen stellen gebrauchte Produkte eine Alternative zu Neuwaren dar. Hierzulande liegen in den Haushalten durchschnittlich rund 1.297 Euro in Form ungenutzter Produkte. Die Befragten stimmen der Aussage, dass die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag zunehmen wird, mehrheitlich zu (71 Prozent). Ein Treiber dieser Entwicklung ist offenbar auch die Corona-Pandemie: Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) gibt an, infolge der Pandemie zumindest teilweise bewusster nachhaltig zu handeln. Quelle: Wuppertal Institut (EM) -
(86.8) TechnikRadar 2021: Corona Extra
Corona hat Deutschland tiefgreifender verändert, als wir es zu Beginn der Pandemie vermutet haben. Betrifft das auch unser grundsätzliches Verhältnis zu Technik und Innovation? In dieser Sonderauswertung gehen wir daher der Frage nach, wie sich hierzu die Einstellungen der Deutschen mit den Erfahrungen der Corona-Pandemie verändert haben. Die vorliegende Broschüre fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen. Eine ausführliche Analyse bringen wir im TechnikRadar 2022, das sich im Schwerpunkt wiederum mit der Zukunft der Gesundheit beschäftigen wird. Corona hat Deutschland tiefgreifender verändert, als wir es zu Beginn der Pandemie vermutet haben. Betrifft das auch unser grundsätzliches Verhältnis zu Technik und Innovation? In dieser Sonderauswertung gehen wir daher der Frage nach, wie sich hierzu die Einstellungen der Deutschen mit den Erfahrungen der Corona-Pandemie verändert haben. Die vorliegende Broschüre fasst die wesentlichen Ergebnisse zusammen. Eine ausführliche Analyse bringen wir im TechnikRadar 2022, das sich im Schwerpunkt wiederum mit der Zukunft der Gesundheit beschäftigen wird. Quelle: acatech (EM)
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