21.05.2011

Polizeiliche Kriminalstatistik 2010

Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich und der Vorsitzende der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder, Hessens Innenminister Boris Rhein, haben am 20. Mai 20111 in Berlin die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2010 vorgestellt. Demnach wurde im vergangenen Jahr mit 5.933.278 registrierten Straftaten erstmals seit der Deutschen Einheit die Sechs-Millionen-Grenze unterschritten. in einem kurzen Kapitel wird in der PKS 2010 auch auf die Kriminalprävention eingegangen:

„Die strategische Ausrichtung der Kriminalprävention orientiert sich an der Sicherheitslage und am Sicherheitsempfinden der Bevölkerung. Daneben bilden unter anderem Befragungen und methodische Analysen eine Grundlage für die kriminalpräventive Arbeit. Sie muss vor allem auf die Entstehungs- und Bedingungszusammenhänge von Kriminalität abzielen.
 

Eine systematische und objektive Bewertung von kriminalpräventiven Ansätzen, Maßnahmen

und Initiativen ist unverzichtbar.
 

Die Polizei ist aufgrund ihres Zugangs zu Kriminalitätsdaten und ihrer Kenntnis der Sicherheitslage in den verschiedenen Phänomenbereichen einerseits und als bürgernahe Polizei vor Ort im Rahmen des polizeilichen Alltagshandelns andererseits ein wichtiger Akteur und Initiator präventiver Maßnahmen. Der Handlungsbedarf zur Polizeilichen Kriminalprävention ergibt sich aus den Aussagen der Polizeilichen Kriminalstatistik sowie aus einzelnen Delikten und Phänomenen, die das Sicherheitsempfinden besonders beeinflussen. Auf Basis dieser Ergebnisse können finanzielle Mittel gezielt für wirksame Präventionsstrategien eingesetzt werden.

 

Die Kooperation in Präventionspartnerschaften ermöglicht eine Bündelung der Ressourcen und zunehmende Vernetzung von Präventionsmaßnahmen und -akteuren.

 

Im Jahr 2010 haben medienwirksame Gewaltstraftaten im öffentlichen Raum erneut das Sicherheitsgefühl beeinträchtigt. In der Diskussion über Jugendgewalt spielte auch der Zusammenhang zwischen Alkoholmissbrauch und Gewaltdelikten eine Rolle.

 

Die neuen informationstechnischen Anwendungsmöglichkeiten und ihre wachsende Nutzung, insbesondere des Web 2.0, bewirken eine Zunahme an Tatgelegenheiten. Betrug, Kinderpornographie und sexueller Missbrauch von Kindern stehen zunehmend im Zusammenhang mit der Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik.

 

Verschiedene staatliche wie private Präventionsinitiativen haben diese Themen aufgegriffen.

 

Daneben setzt die Polizei mit dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) einen besonderen Schwerpunkt im Bereich bundesweiter Präventionsmaßnahmen. Das ProPK verfolgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Die bürgernahe Öffentlichkeitsarbeit stützt sich unter anderem auf über 165 Medien und den Internetauftritt www.polizei-beratung.de.

 

2010 bildeten die Förderung von Zivilcourage und interkulturellem Dialog, die Prävention von Computer- und Jugendkriminalität und Maßnahmen gegen „Skimming“ (Betrug durch Manipulation von Geldausgabeautomaten) Schwerpunkte der Präventionsarbeit.“

 

Quelle: Polizeiliche Kriminalstatistik 2010, Kapitel IV, S. 13

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de