23.04.2013
Bielefelder Erklärung: Prävention ist der beste Opferschutz


Deutscher Präventionstag fordert Evaluation von Opferschutzgesetzen und kriminologisch-viktimologische Untersuchung von Opferinteressen

BIELEFELD. Der Deutsche Präventionstag fordert in seiner Bielefelder Erklärung nachdrücklich, die bereits bestehenden Opferschutzgesetze zu evaluieren und quantitative wie qualitative kriminologisch-viktimologische Untersuchungen dazu durchzuführen, welche Wünsche und Bedürfnisse Opfer mit Blick auf das Strafverfahren tatsächlich haben und welchen Belastungen sie durch das Strafverfahren ausgesetzt sind. „Auch nach einem Vierteljahrhundert Opferzuwendung in Gesellschaft, Wissenschaft, Strafrechtspflege und Prävention ist der Stand des empirischen Wissens zu den Opfern von Straftaten und ihren Bedürfnissen äußerst unbefriedigend“, so der Deutsche Präventionstag in seiner Bielefelder Erklärung. Eine effektive, evidenzbasierte Kriminalpolitik sehe anders aus – sie erfordere zwingend eine hinreichend verlässliche Datengrundlage. Nur dann sei auch eine weitere Verbesserung der Opferhilfe möglich.

Letztendlich, so der Deutsche Präventionstag weiter, müsse das oberste Ziel immer sein, es gar nicht erst zu Straftaten und den damit verbundenen Opferwerdungen kommen zu lassen. „Der beste Opferschutz ist und bleibt die Kriminalprävention“, fasst Erich Marks, Geschäftsführer des Deutschen Präventionstages, zusammen.

Die Bielefelder Erklärung basiert auf dem Gutachten von Dr. Wiebke Steffen zum Schwerpunktthema des Kongresses „Mehr Prävention – weniger Opfer“. Das Gutachten sowie die Bielefelder Erklärung finden Sie in der Anlage.

Den 18. Deutschen Präventionstag in der Stadthalle Bielefeld haben in den vergangenen zwei Tagen rund 3.000 Teilnehmer besucht. Eindrücke vom ersten Tag, Hintergrundberichte und Interviews finden Sie in unserer beigefügten Kongresszeitung „DPT-Journal“.