15.05.2014
Justizministerin Eva Kühne-Hörmann beim 19. Deutschen Präventionstag

„100.000 Straftaten weniger in nur drei Jahren – Präventionsarbeit ist auch Investition in die Sicherheit“

Karlsruhe/Wiesbaden: „Wer bisher noch an der Wirkung aktiver Präventionsarbeit gezweifelt hat, sollte sich die jüngsten Zahlen zum Rückgang der Jugendkriminalität anschauen“, so Justizministerin Eva Kühne-Hörmann anlässlich ihres Besuches beim 19. Deutschen Präventionstag in Karlsruhe.

Auch in Hessen sind die Straftaten von Kindern und Jugendlichen rückläufig. Der Rückgang betrifft nahezu alle jugendtypischen Delikte von der Sachbeschädigung über den Diebstahl bis hin zur Körperverletzung. „Damit lässt sich in besonderem Maße die Wirkung von Präventionsarbeit gerade im Bereich der Jugenddelinquenz erkennen. Was wir in den letzten Jahren – auch in allen anderen Bereichen, etwa im Hinblick auf die Sicherheit für ältere Menschen oder bei der Verhinderung der Gewalt im häuslichen Bereich  gemeinsam mit den vielen ehrenamtlichen Trägern und Persönlichkeiten erreicht haben, ist fantastisch. Das heißt aber lange nicht, dass wir am Ziel wären. Jedes Opfer von Gewalt ist eines zu viel“, so die Justizministerin.

Begleitet wurde die Justizministerin von den beiden hessischen Präventionsbotschaftern dem Fußballstar der Frankfurter Eintracht, Sebastian Rode, und der prominenten Schauspielerin, Asli Bayram. „Ich freue mich, dass wir in Hessen solch bekannte Persönlichkeiten für die Präventionsarbeit gewinnen konnten. Ihnen ist es zu verdanken, dass wir unsere Botschaften von Gewaltfreiheit und ein Leben ohne Kriminalität gerade auch an die Jugendlichen weitergeben können, wie es öffentlichen Institutionen sonst kaum möglich ist“, so Eva Kühne-Hörmann.

Die Justizministerin warnte davor, angesichts der guten Entwicklungen bei der Präventionsarbeit nachzulassen. „Gewaltlosigkeit und der Respekt vor dem anderen muss sich jede Generation neu erarbeiten. Gerade der Bereich der Jugendkriminalität ist besonders wichtig, weil hier die Weichen für das künftige Leben gestellt werden. Präventionsarbeit für Kinder- und Jugendliche ist deshalb eine langfristige gesellschaftliche Investition in die Sicherheit“, so die Ministerin.
 
Die Ministerin kündigte an, dass der 20. Deutsche Präventionstag im nächsten Jahr in Frankfurt stattfinden wird. „Unsere Mainmetropole räumt dem Thema Prävention schon seit Jahren einen hohen Stellenwert ein“, sagte der Frankfurter Sicherheitsdezernent Markus Frank. „Wir sind gute Gastgeber und können auf dem Kongress vielseitige Präventionsthemen präsentieren. Von dem Netzwerk aller zusammenkommenden Fachleute aus dem Bundesgebiet und von dem Erfahrungsaustausch erhoffen wir uns weitere Impulse für die Präventionsarbeit. Aber auch z. B. Vertreter unserer Frankfurter Schulen, Pädagogen, Sozialarbeiter und Polizeibeamte können sich beim Präventionstag 2015 mit Informationen versorgen und hilfreiche Anregungen einholen“, so Markus Frank abschließend.

Der Deutsche Präventionstag
Um die gesamtgesellschaftlichen Präventionsaktivitäten breit zu diskutieren und auch einer interessierten Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen, wurde 1995 der Deutsche Präventionstag als nationaler jährlicher Kongress speziell für das Arbeitsfeld der Kriminalprävention begründet. Damit steht ein Forum für die Praxis zur Verfügung, das einen breiten, auch internationalen, Erfahrungsaustausch gewährleistet und die Möglichkeit gibt, Umsetzungsstrategien zu diskutieren und Empfehlungen an Praxis, Politik, Verwaltung und Wissenschaft zu erarbeiten und auszusprechen. Am 19. Deutschen Präventionstag in Karlsruhe nehmen derzeit über 3000 Personen teil.