Tödlich endende Partnerschaftskonflikte
Prof. Dr. Peter Steck
Universität Konstanz
Es werden die Ergebnisse zweier Studien über Partnertötung vorgestellt, die eine mit Männern, die andere mit Frauen als Täter. Das Datenmaterial wurde über Interviews mit Tätern und Täterinnen erhoben und ergänzt um Informationen aus dem gerichtlichen Urteil über die Indextat. In beiden Untersuchungen wurden die tödlich endenden Konfliktverläufe mit Trennungskonflikten ohne tödlichen Ausgang verglichen. Hierzu wurden sowohl strafrechtlich auffällige als auch strafrechtlich unauffällige Vergleichspersonen über einen Partnerkonflikt mit schließlicher Trennung befragt. Die Ergebnisse beider Studien wurden unter der Fragestellung geschlechtstypischer Verlaufsformen kontrastiert. Die Prüfstatistik belegte Eigentümlichkeiten der tödlich endenden Konflikte sowohl bei Vergleichen innerhalb als auch zwischen den Geschlechtern. Die Einzelbefunde der Studie werden diskutiert im Hinblick auf geschlechtstypische Indikatoren einer homizidalen Tatbereitschaft. Es wird ein diagnostisches Modell vorgestellt, das als Hilfsmittel für die Krisenintervention in homizidalen Gefährdungssituationen genutzt werden kann.
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