Schuleigene Krisenteams als „best-practice“ in der Amokprävention?
Nadine Nagel
Landesinstitut für Präventives Handeln (LPH)
Gerade nach den jüngsten Gewaltvorfällen hat die Frage nach den Möglichkeiten der Verhinderung solcher Gewalttaten erneut an Bedeutung gewonnen. Diskutiert werden Fragen nach einer Verschärfung des Waffenrechtes, Erhöhung der Polizeipräsenz oder einer sicherheitstechnischen Aufrüstung von Gebäuden, wohlwissend, dass die präventive Wirkung durchaus skeptisch betrachtet werden muss. Wirksame und in der Praxis etablierte Ansätze stammen aus dem Bereich der verhaltensorientierten Prävention, in der die Sensibilität für Warn- und Risikosignale geschärft werden soll, um Jugendliche in krisenhaften Lebenssituationen erkennen und adäquate Unterstützungsmöglichkeiten anbieten zu können. Die Empfehlung, teilweise sogar Vorgabe, schuleigene Krisenteams zur Prävention von Gewalt zu etablieren, knüpft an entsprechende Weiterbildung an. Die Krisenteam-Ausbildung KomPass plus begegnet dieser Forderung mit einem innovativen Ansatz: Eine Blended-Learning-Umgebung mit einem Kompetenzportal, zwei Präsenzveranstaltungen sowie drei weiteren Terminen am Schulstandort bieten vielfältige Möglichkeiten. Eine umfangreiche Evaluation ist der Frage nachgegangen, was Gelingensfaktoren einer solchen Fortbildung sind, damit die Handlungskompetenz des Lehrpersonals positiv gefördert werden kann. Dazu sollen erste Ergebnisse präsentiert werden.