Vorurteilsgeleitete Phänomene in urbanen Räumen
Prof. Dr. Eva Groß
Hochschule in der Akademie der Polizei Hamburg
Prof. Dr. Joachim Häfele
Polizeiakademie Niedersachsen
An der Polizeiakademie Niedersachsen und der Hochschule in der Akademie der Polizei Hamburg wird aktuell ein Projekt zur Erforschung vorurteilsgeleiteter Handlungen bzw. Opferwerdungen in urbanen Räumen durchgeführt. Vorurteilsgeleitete Handlungen (z.B. Hasskriminalität) sind aktuell - unter anderem aufgrund des Angriffs auf die Synagoge in Halle oder dem Mord an Dr. Walter Lübcke - wichtiges Thema in Medien, Politik und Sicherheitsbehörden. Vieles spricht dafür, dass sich solche diskriminierenden Taten in einer großen Bandbreite und weitaus häufiger ereignen als offiziell bekannt ist. Besonders gravierend sind dabei die schwerwiegenden und langfristigen Folgen weit über die direkt Betroffenen hinaus. So sind nicht nur die unmittelbaren individuellen Opfer der Tat betroffen, sondern ganze Bevölkerungsgruppen, die gleiche oder ähnliche geschützte Merkmale (z.B. politische Einstellung, Hautfarbe, sexuelle Identität) teilen. Nicht zuletzt in diesem sozialen Gruppenbezug zeigt sich die besondere gesellschaftspolitische Brisanz vorurteilsmotivierter Handlungen als „Botschaftsverbrechen“ und die Notwendigkeit einer belastbaren Datengrundlage zur Erforschung insbesondere der Betroffenenperspektive. Die Ergebnisse des Projektes sollen u.a. in die Aus- und Fortbildung von Polizist:innen einfließen und damit einen Beitrag zur Sensibilisierung im Bereich Hasskriminalität leisten.
Kurzdarstellung Projekt HateTown (Deutsch, LINK) | |
Aufzeichnung (Deutsch, Video) |