Stigmatisierung im Kontext der Corona-Pandemie

Jule Menzinger
Universität Greifswald

Universität Greifswald, Lehrstuhl Gesundheit und Prävention

Stigmatisierung kann die Ausbreitung von Infektionskrankheiten fördern, da Menschen aus Angst davor, stigmatisiert zu werden, Maßnahmen ergreifen, um trotz vorhandener Symptomatik nicht mit der Krankheit identifiziert zu werden, z. B. indem Symptome verborgen, geleugnet oder Tests vermieden werden, was wiederum die Verbreitung der Infektion begünstigt und somit die Sicherheit der Gesamtbevölkerung gefährdet. Zudem kann Stigmatisierung erkrankter Personen sich negativ auf Lebensqualität und Teilhabe auswirken.

Das durch das BMBF geförderte Forschungsprojekt StiPEx (Förderkennzeichen 01UP2202) analysiert Stigmatisierungsprozesse im Kontext der Corona-Pandemie und erarbeitet Implikationen für die Prävention. Im Rahmen dieses Projekts entstehen u. a. Empfehlungen zur Förderung einer stigmafreien Kommunikation für verschiedene soziale Kontexte. Das Ziel ist, der Stigmatisierung in der Gesellschaft entgegenzuwirken und die Resilienz gegenüber zukünftigen Pandemien und anderen stigmarelevanten Situationen zu stärken.

Vorgestellt werden Ergebnisse einer explorativen, repräsentativen Bevölkerungsbefragung (N=1960) in Deutschland zu Prävalenzen von Stigmatisierung, dabei liegt der Fokus auf Selbststigmatisierung und öffentlichen Stigmatisierungsprozessen im Kontext der Corona-Pandemie, unter Berücksichtigung intersektionaler Aspekte und Double Stigma.

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