Etwa 3 bis 5 % der Menschen, die an einer Erkrankung aus dem schizophrenen Formenkreis oder an einer schweren Persönlichkeitsstörung leiden, neigen zu Gewalt. Es zeigte sich, dass
der Großteil der im Maßregelvollzug behandelten Patient*innen bereits vor Begehung des Unterbringungsdelikts strafrechtlich auffällig wurden. Befunde wie diese bestärkten politische Entscheider*innen in Bayern darin, präventiv tätig zu werden und besonders gefährdete psychisch kranke Menschen frühzeitig zu unterstützten, um zukünftige Straftaten abzuwenden. So wurde im Zuge des Inkrafttretens des Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe Gesetzes (BayPsychKHG) am 01.01.2019 die bayernweite Einführung von Präventionsstellen in die Wege geleitet und in den Artikel 51 Bayerisches Maßregelvollzugsgesetz (BayMRVG) aufgenommen. Aus diesem Grund nahm die Präventionsstelle Schwaben unter der Leitung der Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Günzburg im April 2023 ihre Tätigkeit für den Regierungsbezirk Schwaben auf.
Durch das Poster werden die Aufgaben der bayerischen Präventionsstellen beschrieben und die Präventionsstelle Schwaben vorgestellt spezifisch die Schnittstellenarbeit von ambulanter und stationärer psychiatrischer Behandlung, Zusammenarbeit mit Bewährungshilfe, Polizei und den unterschiedlichen Akteur*innen der gemeindepsychiatrischen Versorgung aufgezeigt.