Digitale Rollenspiele – ein Zugang zu nachhaltigen Präventionserlebnissen
Prof. Dr. Dr. Klaus Jantke
Fraunhofer IDMT
Anstrengungen zur Kriminalprävention müssen ihre Adressaten erreichen; insbesondere junge Menschen muss man „dort abholen, wo sie sind“. Das trifft besonders auf diejenige Klientel vor, die gar nicht erreicht werden will und die schon gar nicht gewillt ist, Broschüren zu lesen. Für die Kriminalprävention führt kein Weg am Game-Based Learning (GBL) vorbei. In Kooperation der Fraunhofer-Gesellschaft, vertreten durch das IDMT, und der Spieleindustrie, vertreten durch Universal Learning Games, ist eine neue Kategorie von digitalen Spielen entwickelt worden, die für das Lernen und Trainieren besonders geeignet sind. Der Knackpunkt ist die nahezu nahtlose Verzahnung von virtuellen und realen Fähigkeiten in einer digitalen Spielwelt. In digitalen Rollenspielen hat man Erfolg, wenn man den virtuellen Charakter, den man in der virtuellen Welt führt, entwickelt durch Ausbau seiner Fähigkeiten. Solche Fähigkeiten können vollkommen virtuell sein, etwa Alchemie oder Zauberkraft, oder auch vollkommen real, etwa Argumentationsfähigkeit oder Problemanalyse. Wer vom Spiel fasziniert ist, entwickelt Fähigkeiten und Einstellungen, auch die fokussierten realen. Das Spielkonzept ist im Jahr 2014 ausgearbeitet worden. Es ist in einem ersten Spiel durchgängig implementiert worden. Die weltweit erste Publikation über die Theorie- und Konzeptentwicklung sowie ihre Implementierung erscheint Anfang 2015.
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