10.10.2020

Prävention in der digitalen Welt (12)

Weitere News
zu dem Thema

  • Kasseler Erklärung „Prävention in der digitalen Welt – Smart Prevention“
    Der Deutsche Präventionstag (DPT) und seine ständigen Veranstaltungspartner (DFK, GIZ, ProPK, WEISSER RING) haben am 29.09.2020 die Kasseler Erklärung des 25. Deutschen Präventionstages „Prävention in der digitalen Welt – Smart Prevention“ veröffentlicht. Mit dem Thema „Prävention in der digitalen Welt – Smart Prevention“ will sich der 25. Deutsche Präventionstag den folgenden für Gesellschaft, Wirtschaft und Staat fundamentalen Herausforderungen stellen: Nahezu alle Lebensbereiche finden inzwischen vermittelt über technische Medien im digitalen Raum ihren Widerhall oder haben sich teilweise ganz dorthin verlagert. Deutlich zunehmend finden dort auch deviantes Verhalten, Kriminalität bis hin zu auch massiver Gewalt statt. Ebenso setzt die Prävention von Kriminalität notwendigerweise digitale Instrumente ein und bewegt sich im vernetzten Raum des World Wide Web. Für den 25. DPT haben sich 17 Expertinnen und Experten im Voraus mit prägnanten Kurzstatements zu diesem Themenfeld geäußert. Ihre vielfältige Expertise ist Grundlage der „Kasseler Erklärung“.

  • Bundeslagebild Cyberkriminalität 2019 des BKA
    100.514 Fälle von Cybercrime im engeren Sinne registrierte die deutsche Polizei in 2019, was einem Anstieg von über 15 Prozent gegenüber der Vorjahreszahl entspricht (2018: 87.106 Fälle). Wie aus dem heute vom Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlichten "Bundeslagebild Cybercrime 2019" hervorgeht, erreicht die Anzahl der polizeilich bekannten Taten damit einen neuen Höchststand. Die Schäden, die durch entsprechende Taten entstehen, sind hoch. So schätzt der Branchenverband BITKOM, dass der Wirtschaft 2019 ein Schaden von über 100 Milliarden Euro durch Cyberangriffe entstanden ist. Neben Wirtschaftsunternehmen sind öffentliche Einrichtungen bevorzugte Ziele der Täter, die sich hier hohe kriminelle Gewinne erwarten. Die größte Gefahr geht weiterhin von Angriffen mittels sogenannter Ransomware aus. Diese Software verschlüsselt die Daten auf dem angegriffenen Rechner. Für deren Entschlüsselung fordern die Täter meist einen Geldbetrag, der in der Regel in Form von Bitcoins zu entrichten ist. Seit dem vergangenen Jahr beobachtet das BKA mit der sogenannte "Double Extortion" einen neuen Modus Operandi, bei dem die Täter die IT-Systeme ihrer Opfer nicht nur mittels Ransomware verschlüsseln, sondern im Zuge der Attacken auch sensible Daten erbeuten und damit drohen, diese zu veröffentlichen.

  • Ältere Menschen und Digitalisierung – Erkenntnisse und Empfehlungen des Achten Altersberichts
    "Die Digitalisierung erfasst auch die Lebenswelten älterer Menschen und gewinnt für den Alltag und die Lebensgestaltung im Alter eine wachsende Bedeutung. Der Zugang zu und die kompetente Nutzung von digitalen Technologien sind für die wirtschaftliche, kulturelle und soziale Teilhabe und Partizipation älterer Menschen nicht zu unterschätzen. Die 8. Altersberichtskommission fordert daher, die digitale Teilhabe als Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge zu definieren und Maßnahmen zu ergreifen, die eine digitale Spaltung insbesondere zwischen den älteren Menschen vermeiden können, um die Vertiefung der bereits bestehenden deutlichen sozialen Ungleichheiten zu verringern. In der Pflege können digitale Technologien entlasten und unterstützen, jedoch niemals menschliche Zuwendung ersetzen. Ältere Menschen brauchen digitale Kompetenzen, sie sind darin zu unterstützen. Der Zugang zu und die Nutzung von digitalen Technologien muss in allen Wohnformen älterer Menschen möglich sein. Ältere Menschen mit geringem Einkommen sollten Hilfen im Rahmen von SGB XII erhalten. Bund, Länder und Kommunen sieht die Kommission in der Verantwortung, im öffentlichen Raum flächendeckende kostengünstige bzw. kostenfreie Zugänge zum Internet anzubieten. ... Der 8. Altersbericht zeigt für die oben genannten zentralen Lebensbereiche Chancen, Risiken und damit verbundene ethische Fragen auf – er fordert, insbesondere den älteren Menschen einen deutlich höheren Stellenwert in der Umsetzungsstrategie "Digitalisierung gestalten" einzuräumen. Die zentralen Erkenntnisse und Empfehlungen der Kommission sowie die Stellungnahme der Bundesregierung sind nachzulesen und stehen als Download zur Verfügung: www.achter-altersbericht.de" Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge

  • Digitalbarometer 2020: Trotz Gefahren, jeder Zehnte ohne Schutz im Netz
    Jeder Vierte (25 %) in Deutschland war bereits Opfer von Kriminalität im Internet. Das ergab das „Digitalbarometer 2020“ des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Rund zwei Drittel der Betroffenen haben dabei einen Schaden erlitten. Ein Drittel (32 %) der Geschädigten hatte einen realen finanziellen Schaden. Die höchste angegebene Schadenssumme lag bei 50.000 Euro. Aber auch ein emotionaler Schaden, z. B. in Folge von Cybermobbing (25 %), ein Verlust von Daten oder ein zeitlicher Schaden durch das Wiederherstellen von Daten (jeweils 23 %) wurden genannt.

  • Leopoldina widmet sich den Auswirkungen Künstlicher Intelligenz auf die Gesellschaft
    Künstliche Intelligenz und ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten haben Auswirkungen auf zahlreiche Lebensbereiche: von der Politik und der Wirtschaft über die Wissenschaft bis in die Alltagswelt hinein. Die Rolle Künstlicher Intelligenz in Gegenwart und Zukunft war Thema der gemeinsamen Tagung des Zentrums für Wissenschaftsforschung und der Nachwuchsinitiative „Interdisciplinary Network for Studies Investigating Science and Technology (INSIST)“, die vom 30.09.2020 bis 02.10.2020 in Halle (Saale) und Online stattgefunden hat. 

  • Aktuelles aus dem Deutschen Bundestag:

    • KI-Enquete präsentiert Ergebnisse
      (hib/SCR) Mitglieder der Enquete-Kommission "Künstliche Intelligenz" haben am Montagnachmittag im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung Ergebnisse ihrer Arbeit präsentiert. "Die zwei Jahre haben sich sehr gelohnt", sagte die Vorsitzende des Gremiums, Daniela Kolbe (SPD), eingangs. Künstliche Intelligenz (KI) sei eine Technologie, "die uns prägt, die uns weiter prägen wird". Die Technologie sei gestaltbar - und man wolle sie gestalten. Ziel sei eine "menschenzentrierte KI, die uns nützt", sagte Kolbe. Die Kommissionsvorsitzende dankte den Mitgliedern des Gremiums für ihr Engagement. Kolbe verwies zudem auf die von der Enquete-Kommission organisierte Online-Beteiligung. In drei Gesprächsrunden thematisierten sachverständige Mitglieder der Kommission ausgewählte Aspekte ihrer Arbeit. In der "Ergebnispräsentation: Gesellschaft, Staat und Medien" wurden beispielsweise der Einsatz von KI im Journalismus sowie das sogenannte Bias von KI-Systemen aufgegriffen. In der "Ergebnispräsentation: KI in Gesundheit und Mobilität" gingen die Sachverständigen unter anderem auf den KI-Einsatz zur Diagnostik und Therapie, etwa bei der Krebserkennung, ein. In der "Ergebnispräsentation: Wirtschaft und Arbeit" standen Fragen von Chancen und Risiken der möglichen ökonomischen Umwälzungen durch den Einsatz von KI-Technologien im Vordergrund.

    • Aufgaben der Bundeszentrale für Digitale Aufklärung
      (hib/LBR) Bei der Bundeszentrale für Digitale Aufklärung handelt es ist um eine Initiative der Staatsministerin für Digitalisierung, nicht um eine Behörde oder eine feste Organisationseinheit einer Behörde. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung (19/22689) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (19/21884) hervor. Der Aufbau der Bundeszentrale sei ein "agiler Prozess." Die Maßnahmen und Veranstaltungen im Rahmen der Initiative werden "personell und finanziell" durch das Bundeskanzleramt getragen, heißt es in der Antwort weiter. Im Rahmen der ersten Projektphase habe bereits ein Expertengespräch mit Stakeholdern aus den Bereichen Schule und Bildung stattgefunden, das dem "Austausch über Handlungsbedarfe über die digitale Bildungstransfortmation" diente, schreibt die Regierung.

    • Gesetzreformen gegen digitale Gewalt
      (hib/AW) Die Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) plädiert für Änderungen am Strafgesetzbuch und im Gewaltschutzgesetz, um digitale Gewalt gegen Frauen und Mädchen im Internet, in den sozialen Medien und in Messenger-Diensten besser bekämpfen zu können. Eva von Angern vom Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt verwies in einem Fachgespräch des Familienausschusses am Mittwoch auf einen entsprechenden Beschluss der KLFR vom November 2019. Es müsse geprüft werden, ob "Cyberbeleidigung" und "Cyberstalking" als eigene Straftatbestände aufgenommen werden können, ob der Paragraf 1 des Gewaltschutzgesetzes um "Cyberstalking" erweitert und der Beleidigungsparagraf 185 im Strafgesetzbuch an die aktuellen Entwicklungen in der digitalen Medienwelt angepasst werden kann. Frauen bliebe oft nur der Weg einer privaten Klage, wenn sie mit geschlechtsspezifischen Beleidigungen, Hatespeech oder Stalking in digitalen Welt konfrontiert seien, führte von Angern aus und verwies auf den Fall der Grünen-Politikerin Renate Künast, die sich erst in zweiter Instanz gerichtlich gegen Online-Beschimpfungen hatte erfolgreich wehren können. 

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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04.12.2023