12.08.2024

Bundeslagebild Waffenkriminalität 2023

Am 2.8.2024 hat das Bundeskriminalamt (BKA) das aktuelle Bundeslagebild Waffenkriminalität 2023 mit folgender Gesamtbewertung veröffentlicht:

Die Gesamtzahl der Verstöße gegen das WaffG und das KrWaffKontrG sowie die Anzahl der Straftaten unter Verwendung von Schusswaffen stiegen im Berichtsjahr – wie schon im Jahr 2022 – an. Der zwischenzeitliche Rückgang in 2021 dürfte auf Beschränkungen im Zusammenhang mit der Covid19-Pandemie und die damit reduzierten Tatgelegenheiten zurückzuführen sein. Die Aufklärungsquote ist weiterhin hoch und spiegelt den Umstand wider, dass es sich bei Waffenkriminalität um typische Kontrollkriminalität handelt. Waffenkriminalität ist ein vielschichtiges Kriminalitätsphänomen, das sich häufig im Kontext oder als Begleitdelikt anderer Deliktsbereiche darstellt. Insbesondere Rauschgift- oder Gewaltdelikte werden häufig unter Verwendung des Tatmittels „Schusswaffe“ begangen. Für die Strafverfolgungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten sowie assoziierte Drittstaaten ist die Bekämpfung des international organisierten Waffenhandels Gegenstand strategischer und operativer Schwerpunktsetzungen. Das Bundeskriminalamt beteiligt sich in diesem Kontext an nationalen und internationalen Kooperationsformen, um gemeinsam Bekämpfungsstrategien zu erstellen, abzustimmen und zu evaluieren. Insbesondere die unterschiedlichen Quellen für illegal gehandelte Schusswaffen erfordern ein abgestimmtes Vorgehen internationaler Sicherheitsbehörden. Herkunftsermittlungen zu sichergestellten Schusswaffen sind ein hilfreiches Ermittlungswerkzeug, das dazu beiträgt, die illegale Herkunft von Schusswaffen aufzudecken und neue Modi Operandi zu identifizieren.

Die hohe Verfügbarkeit von Schusswaffen in aktuellen und ehemaligen Kriegs- und Krisenregionen, aber auch die illegale Herstellung, der Um- und Rückbau von frei erwerbbaren Schusswaffen werden auch in den kommenden Jahren eine Herausforderung bei der Bekämpfung der Waffenkriminalität darstellen. Hinzu kommen die weiterhin bestehenden Bedrohungen durch Waffenkriminalität unter Verwendung des Tatmittels Internet sowie durch die illegale Schusswaffenherstellung unter Verwendung von 3D-Druck-Technologie.

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