Eurobarometer: Mehrheit der Deutschen fühlt sich mit der EU verbunden
Das Gefühl der Verbundenheit mit der Europäischen Union ist in Deutschland gestiegen, und zwar verglichen zum Vorjahr um 4 Prozentpunkte auf 66 Prozent. Das ergab die im Herbst durchgeführte Eurobarometer-Umfrage. Die Frage, ob die eigene Stimme in Europa zählt, haben ebenfalls zwei Drittel (66 Prozent) mit Ja beantwortet. Auch das ist ein deutlicher Anstieg binnen eines Jahres, plus 7 Prozentpunkte. Und wer sich gehört fühlt, ist zufriedener (93 Prozent) als jene, die das nicht so empfinden (70 Prozent).
Deutsche sehen ihr Land auch künftig in der EU
Deutschland ist als Mitglied der EU besser für künftige Herausforderungen gerüstet: das sieht eine deutliche Mehrheit der Deutschen (76 Prozent, +3 Pp) und Europäerinnen und Europäer (65 Prozent, +2 Pp) so. Das Deutschland eine bessere Zukunft außerhalb der EU hätte, nimmt nur eine Minderheit der Deutschen (21 Prozent, +1 Pp) an, europaweit sind es unverändert 30 Prozent.
Vertrauen in die EU ist gestiegen
Eine relative Mehrheit von 49 Prozent (+ 2 Pp) der Deutschen vertraut der Europäischen Union. Europaweit vertrauen ihr 51 Prozent (+2 Pp). Auffällig ist der Unterschied zwischen den Altersgruppen. 61 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 15 und 24 Jahren vertrauen der Europäischen Union, während bei den Deutschen, die älter als 55 Jahre sind, eine Mehrheit der EU nicht vertraut (50 Prozent). Besonders hohes Vertrauen genießt die EU bei Studierenden (71 Prozent) und denjenigen, die bei Abschluss ihrer Berufsausbildung über 20 Jahre alt waren (51 Prozent).
Mehr Entscheidungen sollen auf europäischer Ebene getroffen werden
Eine Mehrheit der Deutschen und eine Mehrheit EU-weit wünscht sich mehr Entscheidungen auf europäischer Ebene (DE: 52 Prozent, +1 Pp; EU: 58 Prozent, +/-0 Pp). In Deutschland ist auch in dieser Frage ein auffälliger Unterschied zwischen den Altersgruppen zu beobachten. Je jünger, desto größer ist die Zustimmung für Entscheidungen auf EU-Ebene: 15-24 Jahre: 69 Prozent; 25-39 Jahre: 59 Prozent; 40-54 Jahre: 50 Prozent; 55+ Jahre: 44 Prozent.
Frieden und Stabilität sind die Toppriorität für Deutsche
Die Menschen in Deutschland und Europa sehen den Krieg in der Ukraine als wichtigstes Problem der EU (DE: 42 Prozent, -1 Pp; EU: 31 Prozent, -4 Pp), gefolgt von Einwanderung (DE: 37 Prozent, +1 Pp; EU: 28 Prozent, +4 Pp). Dementsprechend wünschen sich 52 Prozent der Deutschen, dass die EU Frieden und Stabilität in Europa sichert, an zweiter Stelle liegen Maßnahmen der EU zur Einwanderung, die von 38 Prozent der Deutschen gewünscht werden.
Deutsche und Europäer sind mit ihrem Leben zufrieden
Insgesamt sind 87 Prozent (-2 Pp) der Deutschen und 86 Prozent (+/- 0 Pp) EU-weit mit ihrem Leben zufrieden. In der EU ist die Lebenszufriedenheit durchweg hoch, lediglich Bulgarien (66 Prozent, +1 Pp), Griechenland (62 Prozent, -7 Pp) und Rumänien (68 Prozent, +6 Pp) weisen nicht so hohe Werte auf. Am wenigsten zufrieden sind die Menschen im EU-Bewerberland Türkei mit 57 Prozent (-1 Pp).
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