Tägliche Präventions-News Nr.184 zum Themenkomplex Prävention in/nach Zeiten der Corona-Pandemie
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Die COVID-19-Pandemie hat seit 2020 einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlichte die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label "Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie". Seit Mai 2023 wird diese Rubrik zwar grundsätzlich insbesondere mit Hinweisen auf aktuelle Forschungsergebnisse fortgesetzt, jedoch nicht mehr im wöchentlichen Rhythmus, sondern in unregelmäßigen Abständen.
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen durch globale Krisen belastet
Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich schlechter als vor der Pandemie. Das zeigen die Ergebnisse der sechsten und siebten Befragungsrunde der COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Hatte sich das psychische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen nach der Pandemie zunächst verbessert, setzte sich dieser Trend im Herbst 2024 nicht weiter fort – insgesamt berichten etwa fünf Prozent mehr Kinder und Jugendliche über eine schlechtere psychische Gesundheit als vor der Pandemie. 21 Prozent der jungen Menschen berichten von einer anhaltenden Beeinträchtigung der Lebensqualität, 22 Prozent leiden weiterhin unter psychischen Auffälligkeiten. Vor allem die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, wirtschaftliche Unsicherheiten und der Klimawandel bereiten den Kindern und Jugendlichen Sorgen.
Digitale Bildung an bayerischen Schulen zwischen Pandemie und KI
Eine neue Studie der LMU München im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) zeigt: Die Digitalisierung im Bildungssystem hat sich beschleunigt, es gibt aber ungenutzte Potenziale bei Künstlicher Intelligenz. Der Prozess der digitalen Transformation hat sich an bayerischen Schulen seit der Pandemie merklich beschleunigt, beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unterricht bestehen aber ungenutzte Potenziale. Neben der in Teilen noch fehlenden digitalen Infrastruktur herrscht bei vielen Lehrkräften Skepsis gegenüber der Schlüsseltechnologie der Zukunft. Hier besteht Handlungsbedarf. Das geht aus der Studie „Digitale Bildung an bayerischen Schulen zwischen Pandemie und KI“ hervor, die vom Lehrstuhl für empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie der LMU München im Auftrag der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erstellt und heute im Rahmen eines Kongresses veröffentlicht wurde.
Häusliche Gewalt hat in der Pandemie zugenommen
Häusliche Gewalt, vor allem gegen Frauen und Kinder, ist ein großes Problem in unserer Gesellschaft. Während der Corona-Pandemie haben sich die Notlage für die Betroffenen und die Herausforderungen für das Hilfesystem noch weiter verschärft. Dies zeigt eine Studie des Freiburger Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule Freiburg am Beispiel Baden-Württembergs. Anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November, der von den Vereinten Nationen initiiert wurde, werden nun erste Teilergebnisse präsentiert. Für die Untersuchung hat die Freiburger Forschungsgruppe Space, Contexts, and Crime die polizeilichen Einsatzdaten der Fälle häuslicher Gewalt in Baden-Württemberg von 2018 bis 2021 in den Blick genommen. Danach sind die Fälle von häuslicher Gewalt während des ersten Lockdowns kontinuierlich angestiegen. Mit den ersten Lockerungen der Restriktionen und über den Sommer hinweg gingen die Einsätze stetig und deutlich zurück.
Studieren während der Coronapandemie
Die aktuelle Publikation vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V. (HIS-HE) beleuchtet die Auswirkungen des COVID-19-bedingten Studierens zu Hause auf die Wahrnehmung der eigenen studentischen Rolle. Die COVID-19 Pandemie hat das Leben vieler Menschen nachhaltig verändert – sowohl im Privaten als auch in der Arbeitswelt. Auch das Lehren und Lernen an Hochschulen fand während der Pandemie unter vollständig anderen Rahmenbedingungen statt. Zahlreiche Studien und Forschungsprojekte haben die (technische) Umsetzung von Online-Lehre, die Umstellung von Büroarbeit auf Home-Office oder die gesundheitliche Belastung von Studierenden und Hochschulmitarbeitenden während der Pandemie untersucht. Ob und inwieweit sich die Selbstidentifikation der Studierenden mit ihrer studentischen Rolle in dieser Zeit verändert hat, ist bisher nicht in den Blick genommen worden. mehr
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