27.08.2024

IU-Studie: Junge Menschen sind am häufigsten zufrieden mit der Demokratie in Deutschland

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  • Knapp die Hälfte der Befragten ist allgemein sehr oder eher zufrieden mit der Demokratie in Deutschland: Die Generation Z ist dabei am häufigsten zufrieden. Über 90 Prozent der Befragten ist der Erhalt der Demokratie in Deutschland sehr oder eher wichtig.
  • Die Hauptverantwortung für die Vermittlung demokratischer Werte sehen die meisten Befragten im Bildungssystem. Dennoch ist Bildung für die meisten keine Garantie für eine funktionierende Demokratie.
  • Deutlich mehr als die Hälfte der Generation Z informiert sich hauptsächlich über Social Media zu politischen Themen.

Eine aktuelle Studie zum Thema „Demokratie und Bildung“ der IU Internationalen Hochschule (IU), der größten Hochschule Deutschlands mit über 130.000 Studierenden, zeigt: Knapp die Hälfte (47,9 Prozent) der Befragten sind sehr oder eher zufrieden mit der Demokratie in Deutschland. Bei der Generation Z sind es sogar mehr als die Hälfte: 54,6 Prozent der 16- bis 25-Jährigen äußern ihre Zufriedenheit. Demgegenüber sind 48,5 Prozent aller Befragten eher oder sehr unzufrieden.

Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Stefanie Kessler, Professorin für Soziale Arbeit an der IU Internationalen Hochschule und Expertin für Demokratie-Lernen und politische Bildung, erklärt: „Junge Menschen sind zufriedener mit der Demokratie, sofern sie in Bildungskontexten häufiger Demokratieerfahrungen und damit ihre eigene Wirksamkeit erleben, auch wenn es nicht direkt um große Politik geht. Diese direkten Beteiligungsmöglichkeiten bei der älteren Generation haben oft gefehlt.“

Bei der Vermittlung demokratischer Werte sehen 59,0 Prozent der Befragten das Bildungssystem als hauptverantwortlich. 92,5 Prozent aller Befragten sind sich einig: Der Erhalt der Demokratie in Deutschland ist sehr wichtig oder eher wichtig. Diese Ansicht zieht sich durch alle Generationen, von Generation Z bis zu den Babyboomern.

„Wie genau das Bildungssystem Einfluss nehmen kann, ist eine zentrale Frage. Es reicht nicht aus, lediglich Fächer wie Politikunterricht, Gesellschafts- oder Sozialkunde anzubieten. Bildungseinrichtungen müssen selbst als Erfahrungsräume gestaltet sein, die demokratische Erfahrungen und Selbstwirksamkeit unterstützen, ermöglichen und erlebbar machen“, so Kessler.

Wählen ist populär, aktives Engagement bleibt gering

Die Mehrheit der Befragten (75,1 Prozent) gibt an, regelmäßig zu wählen, gefolgt von 60,3 Prozent, die sich über politische Themen informieren. 51,6 Prozent diskutieren politische Themen mit anderen, während 43,0 Prozent Petitionen unterzeichnen. Weniger verbreitete Aktivitäten umfassen das Diskutieren in sozialen Medien (19,0 Prozent), die Teilnahme an Demonstrationen (16,1 Prozent) und der Kontakt zu politischen Vertretern (11,0 Prozent). 10,1 Prozent geben an, sich generell nicht mit Politik zu beschäftigen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Wählen die am weitesten verbreitete Form der politischen Beteiligung ist, während die Möglichkeit zur Teilnahme an anderen politischen Aktivitäten wie Demonstrationen weniger genutzt werden.

Prof.ⁱⁿ Dr.ⁱⁿ Alexandra Wuttig, Kanzlerin der IU Internationalen Hochschule und Professorin für Innovation und Entrepreneurship, sagt: „Es ist wichtig, den Wert und die Wertschätzung der Demokratie wieder stärker in der Gesellschaft zu verankern. Dies kann durch Bildung, offene Diskussionen und aktive Teilnahme an der Demokratie geschehen. Es ist entscheidend, allen Menschen den Wert und die Bedeutung der Demokratie nahezubringen und sie zu ermutigen, sich einzubringen.“

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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