
DPT-TV Aktuell (131)
DPT-TV wurde 2022 vom Deutschen Präventionstag (DPT) gestartet und sendet wöchentlich aktuelle News, Interviews, Reportagen und Zwischenrufe aus Praxis, Wissenschaft und Politik. DPT-TV steht kostenfrei zur Verfügung über www.praeventionstag.de sowie über den DPT-YouTube-Kanal.
Zentrales Themen der aktuellen 131. Sendung vom 6.03.2025 ist das Verbundprojekt MOTRA:
MOTRA ist ein Verbundprojekt der zivilen Sicherheitsforschung, an dem viele Partnerorganisationen aus Wissenschaft und Praxis beteiligt sind. MOTRA verfolgt zwei Zielstellungen. Zum einen soll mittels eines breit angelegten Forschungsansatzes das Radikalisierungsgeschehen in Deutschland fortlaufend beobachtet werden. Damit sollen künftig schneller Entwicklungen erkannt werden, die darauf hindeuten, dass radikaler Protest droht in Gewalt, in Extremismus oder gar Terrorismus umzuschlagen. Zum anderen soll MOTRA als ein zentraler Informations-Hub ausgebaut werden, über den ein umfassender Wissenstransfer geschehen soll. Ziel ist es, das in Forschung und Praxis geschöpfte Wissen unmittelbarer zwischen den Arbeitsfeldern Wissenschaft, Praxis und Politik auszutauschen.
Die aktuellen Ergebnisse des regelmäßig durch das BKA durchgeführten Kommunalen Monitorings zu Hass, Hetze und Gewalt gegenüber Amtsträgerinnen und Amtsträgern (KoMo) zeigen, dass Kommunalpolitikerinnen und -politiker weiterhin deutlich von Hass und Hetze betroffen sind. Rückblickend auf die im ersten Förderzeitraum durchgeführten sieben Befragungswellen gaben 35 bis 40 Prozent der (kommunal-)politischen Amtsträgerinnen und Amtsträger an, Anfeindungen und Übergriffe erlebt zu haben. Während sich die Anfeindungen bei früheren Befragungen beispielsweise auf das Thema Corona bezogen, stehen sie nun vorrangig in Zusammenhang mit den Themen Reichsbürger, Migration, Ukrainekrieg und Nahost-Konflikt. Durch Desinformation oder KI-generierte „Deep Fakes“ sehen sich laut der aktuellen siebten Befragungswelle rund 80 Prozent der Befragten in ihrer persönlichen Sicherheit und politischen Karriere bedroht. Deepfakes werden realistisch wirkende Medieninhalte genannt, die durch KI verfälscht worden sind. Das Kommunale Monitoring wird seit Mai 2021 in halbjährlichem Abstand durchgeführt. Bundesweit werden hierfür ehren- und hauptamtliche (Ober-) Bürgermeisterinnen/ Bürgermeister und Landrätinnen/ Landräte zu ihren Erfahrungen mit Anfeindungen und Übergriffen in ihrem Amtsalltag befragt. Die aktuellen Befunde aus KoMo werden im Rahmen der MOTRA Jahreskonferenz 2025 vorgestellt.
MOTRA-Konferenz 2025
Die sechste Jahreskonferenz des Forschungsverbunds MOTRA findet vom 5. bis 6. März 2025 an der Hochschule Fresenius in Wiesbaden statt. MOTRA steht für „Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung“ und ist ein über das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderter Forschungsverbund im Kontext der zivilen Sicherheitsforschung. Die MOTRA-Konferenz (MOTRA-K) fördert auf der Grundlage unterschiedlicher Konferenzformate – von Vorträgen über Podiumsdiskussionen bis hin zu Poster-Präsentationen – den Wissens- und Erfahrungsaustauschen zwischen Forschung, Politik und Praxis. Unterschiedliche Themenfelder, wie „Wahrnehmung und Realität von Antisemitismus in Deutschland“, „KI – digitale Meinungsbildung und ihre Manipulation“ und „Bedeutung und Funktionen von Gender-(Konstruktionen) im Kontext von Extremismus und Terrorismus“ stehen auf der Agenda der diesjährigen Konferenz.
MOTRA-Forschungsverbund startet in die zweite Förderphase
Nach einer erfolgreichen Bewertung der ersten Förderperiode wird das MOTRA-Projekt von Februar 2025 bis März 2028 in einer zweiten Phase weiter finanziert und fortgesetzt. Das BKA unterstützt als Koordinierungsstelle das MOTRA-Verbundprojekt in der Netzwerk- und Transferarbeit und strebt in enger Kooperation mit den Verbundpartnerorganisationen die Verstetigung von MOTRA als eine zentrale Zielstellung der zweiten Förderphase an. Ebenso beteiligt sich das BKA am Phänomenmonitoring über die BKA-seitig verantworteten Teilemodule ‚PMK-Monitoring‘ und ‚Kommunales Monitoring‘ (KoMo).
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