Aktuelles aus Arbeitsbereichen der Prävention (177)
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- Erzieherische Hilfen erreichen mit 1,02 Millionen Fällen im Jahr 2019 neuen Höchststand
Im Jahr 2019 haben die Träger der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland 1,017 Millionen erzieherische Hilfen für junge Menschen unter 27 Jahren gewährt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren dies 13 500 Fälle mehr (+1,3 %) als im Jahr 2018. Damit haben die erzieherischen Hilfen nicht nur das zweite Jahr in Folge die Millionengrenze überschritten, sondern auch einen neuen Höchststand erreicht: Zwischen 2009 und 2019 sind die Fallzahlen der in Anspruch genommenen erzieherischen Hilfen kontinuierlich gestiegen, und zwar um 182 000 Fälle (+22 %). Erzieherische Hilfen sind professionelle Beratungs-, Betreuungs- oder Hilfeangebote, auf die Eltern minderjähriger Kinder einen Anspruch nach dem Kinder- und Jugendhilferecht haben. Voraussetzung ist, dass eine dem Kindeswohl entsprechende Erziehung nicht gewährleistet werden kann, die Hilfe für die kindliche Entwicklung aber geeignet und notwendig ist. Die Inanspruchnahme ist grundsätzlich freiwillig, sie kann aber bei drohenden Kindeswohlgefährdungen auch vom Familiengericht angeordnet werden. Unter bestimmten Voraussetzungen haben auch junge Volljährige bis zum 27. Lebensjahr Anspruch auf vergleichbare Hilfen. - Infrastruktur-Atlas 2020
Am 11.11.2020 hat die Heinrich Böll Stiftung den „Infrastrukturatlas. Daten und Fakten über öffentliche Räume und Netze“ veröffentlicht. Danach sind vier Kriterien zentral für gute Infrastrukturen: sie müssen ökologisch nachhaltig, teilhabegerecht, regional angepasst und in guter Qualität vorhanden sein. Denn umgekehrt gilt: Wenn Infrastrukturen fehlen oder versagen, geht dies zu Lasten der Schwächsten in der Gesellschaft. Wenn sie ökologisch nicht nachhaltig sind, zu Lasten der künftigen Generationen. In einer von der Heinrich-Böll-Stiftung in Auftrag gegebenen aktuellen Umfrage gibt eine deutliche Mehrheit an, mit den Infrastrukturen in ihrem Umfeld zufrieden zu sein. Dabei zeigt sich: Die Menschen sind bereit, für vorsorgende Infrastrukturen – etwa die Bereithaltung von Reservekapazitäten im Gesundheitsbereich – Geld zu investieren. Zugleich geben viele Menschen an, dass es in ihrem Umfeld politische Diskussionen über Infrastrukturprojekte gibt. Dies unterstreicht die große politische Bedeutung des Themas und die Notwendigkeit zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen vor Ort. -
Weltkatastrophenbericht 2020
Der Klimawandel wird für die Menschheit immer bedrohlicher. Das geht aus dem am 17.11.2020 veröffentlichten Weltkatastrophenbericht 2020 der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC) hervor, der heute in Genf veröffentlicht wird. Demnach traten im Jahr 2019 weltweit 308 Naturkatastrophen auf, 77 Prozent davon waren klimabedingt. Die Folge: 24.396 Tote, 97,6 Millionen Betroffene. Aufgrund der globalen Erwärmung treten Wetterextreme wie Überschwemmungen, Stürme und Hitzewellen immer häufiger auf, ihr Ausmaß wird immer fataler. Die Zahl der wetterbedingten Naturkatastrophen ist in den vergangenen 30 Jahren um 35 Prozent gestiegen. Die Weltgemeinschaft muss daher dringend gemeinsam wirkungsvolle Maßnahmen umsetzen, um die Erderwärmung zu stoppen. -
Deutscher Städte- und Gemeindebund: "Sicherheitsgefühl der Bürger nimmt ab"
"Deutschland ist, gemessen an den Zahlen der Kriminalstatistik, eines der sichersten Länder der Welt. Trotzdem erschüttern Übergriffe und extremistische Anschläge, sowie Gewaltausbrüche in den Innenstädten bis hin zu den zentralen Plätzen unserer Demokratie, wie dem Reichstagsgebäude, und tatsächliche oder als solche wahrgenommene „No-Go-Areas“ das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Hass, Zwietracht und Ablehnung des Staates richten sich zunehmend auch gezielt gegen Polizei- und Rettungskräfte sowie Kommunalpolitiker*innen, die vor Ort als Repräsentanten des Staates wahrgenommen werden. Obwohl Bund und Länder vielfältige Ansätze entwickelt haben, um diese Entwicklungen zu stoppen, sind die wünschenswerten Erfolge bisher nicht eingetreten. Der Trend zur Respektlosigkeit gegenüber dem Staat und seinen Repräsentanten, aber auch gegenüber Mitmenschen und deren Eigentum setzt sich in den letzten Jahren schleichend fort."
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