17.06.2021

Aktuelles aus Arbeitsbereichen der Prävention (215)

Weitere News
zu dem Thema

  • Weltweit sind 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen
    Erstmals seit zwei Jahrzehnten steigt die Zahl ausgebeuteter Kinder wieder an und zusätzliche neun Millionen Kinder könnten durch die Covid-19-Pandemie in Kinderarbeit abrutschen. Weltweit ist die Zahl der Kinder in Kinderarbeit auf 160 Millionen gestiegen – das ist eine Zunahme um 8,4 Millionen Kinder in den letzten vier Jahren. Millionen weitere Mädchen und Jungen sind durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gefährdet, so ein neuer Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF.

  • Verfassungsschutzbericht 2020
    2020 wurden 44.692 politisch motivierte Straftaten registriert. Das ist der höchste Stand seit Einführung der Statistik. Propagandadelikte stellen den Großteil der registrierten Straftaten, sind gegenüber 2019 aber rückläufig (2020: 15.275 Delikte, 2019: 16.182 Delikte). Dagegen nimmt die politisch motivierte Gewaltkriminalität von 2.832 auf 3.365 Straftaten deutlich zu (+ 19 %). Das rechtsextremistische Personenpotenzial ist 2020 angestiegen und liegt bei 33.300 Personen (2019 lag es noch bei 32.080), wovon rd. 13.300 gewaltorientiert sind. Auch die rechtsextremistischen Straftaten sind um 5% angestiegen. Der Anstieg der Gewalttaten liegt bei ca. 10%. Der Anstieg der "Reichsbürger und Selbstverwalter" um 5 % ist auf die Proteste rund um die Pandemie zurückzuführen. Die Corona-Schutzmaßnahmen werden von "Reichsbürgern und Selbstverwaltern" aktiv für die Verbreitung ihrer Verschwörungserzählungen genutzt. Die Waffenaffinität vieler "Reichsbürger und Selbstverwalter" besteht dabei nach wie vor, die Entwaffnung dieser Szeneangehörigen bleibt daher prioritär: Den Sicherheitsbehörden ist es gelungen, fast 900 waffenrechtliche Erlaubnisse zu entziehen. Linksextremistisch motivierte Straftaten erreichten 2020 mit 6.632 Delikten ebenfalls einen neuen Höchststand (+3 % gegenüber 2019). Linksextremistischer Gewalttaten sind um mehr als 34 % auf 1.237 Delikte angestiegen.  Das Personenpotenzial der linksextremistischen Szene ist im Jahr 2020 um 3 % auf 34.300 Personen gestiegen, wovon etwa 9.600 Personen gewaltorientiert sind. Während linksextremistische Aktionen früher im Rahmen von demonstrationsbezogenen Großereignissen vorherrschten, sind in den letzten Jahren zunehmend planvolle und klandestine Kleingruppenaktionen der gewaltorientierten linksextremistischen Szene feststellbar. Der Islamismus bleibt weiterhin eine Gefahr für unsere freie, offene und demokratische Gesellschaft. Die zahlenmäßig bedeutendste islamistische Strömung ist der Salafismus. Ein Bündel staatlicher Maßnahmen hat dazu beigetragen, dass die Zahl der Salafisten im Jahr 2020 erstmalig bei 12.150 stagnierte. Insbesondere der sog. IS zeigt nach dem Untergang seines „Kalifats“ wieder verstärkt Aktivitäten. Ein besonderer Aspekt im Jahr 2020 waren auch die deutschen Staatsangehörigen, die sich nach der militärischen Niederlage des IS in Nordsyrien noch in Haft oder in Gewahrsam befinden. Deutschland ist als politische Macht mit seiner Rolle in internationalen Institutionen und seinen Mitgliedschaften in NATO und EU auch das Ziel  vielfältiger Spionage und ausländischer Desinformationskampagnen. Zu beobachten sind neben der illegalen Informationsbeschaffung auch illegitime Aktivitäten fremder Nachrichtendienste, die auf die Ausforschung und Unterwanderung oppositioneller Gruppen aus Drittstaaten gerichtet sind. Politische Einflussnahme auf Wahlen bleibt auch durch Cyberangriffe möglich. Durch die gesteigerte Nutzung von Homeoffice im Jahr 2020 ist die Angriffsfläche für Cyberspionage und Cybersabotage sprunghaft angestiegen. Auch deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen bleiben im Fokus fremder Staaten.

  • Bundesregierung beschließt dritten Gleichstellungsbericht
    "In seiner Kabinettssitzung am 09.06.2021 hat die Bundesregierung den Dritten Gleichstellungsbericht beschlossen. Der Dritte Gleichstellungsbericht besteht aus der Stellungnahme der Bundesregierung zum Gutachten der Sachverständigen-kommission sowie dem Gutachten selbst, das unter dem Titel „Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten“ bereits im Januar veröffentlicht worden war. Dem Berichtsauftrag entsprechend enthält die Stellungnahme auch eine Bilanzierung des Zweiten Gleichstellungsberichts in Form einer Analyse der Rezeption des Zweiten Gleichstellungsberichts in Politik, Medien, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft. Der Dritte Gleichstellungsbericht wird nun dem Bundestag und dem Bundesrat zugeleitet und dort besprochen und als Bundestagsdrucksache veröffentlicht werden."

  • Bundeslagebild "Angriffe auf Geldautomaten" 2020
    Im Berichtsjahr 2020 hat die Polizei in Deutschland wesentlich mehr Fälle von physischen Angriffen auf Geldautomaten als in den Vorjahren gezählt. Wie aus dem vom Bundeskriminalamt herausgegebenen Bundeslagebild "Angriffe auf Geldautomaten" hervorgeht, stieg die Zahl im vergangenen Jahr um 28,2 Prozent auf 704 Fälle (2019: 549 Fälle). Im Berichtszeitraum versuchten Kriminelle auffällig oft, Geldautomaten in Deutschland durch Sprengungen aufzubrechen - mit 414 registrierten Fällen (2019: 349 Fälle) kam es in 2020 zu einem Höchstwert seit Beginn der statistischen Erfassung im Jahr 2005.

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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05.06.2023