Was die Next Generation mit Nachhaltigkeit verbindet und wie sie sich engagiert
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Was verbindet die Next Generation mit Nachhaltigkeit? Inwieweit sind die 16- bis 30-Jährigen bereit, sich für Nachhaltigkeitsthemen zu engagieren? Dies zeigen die Ergebnisse unserer aktuellen repräsentativen Befragung in Kooperation mit Kantar Public.
"Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!" – Mit diesem Weckruf richtet sich die junge Generation in den Fridays-for-Future-Demonstrationen an Politik und Gesellschaft. Viele junge Menschen blicken mit Sorge in die Zukunft und befürchten, dass die ältere Generation gerade ihre Zukunft verspielt. Sie fordern eine nachhaltige, generationengerechte Politik und Wirtschaft, die nicht auf Kosten ihrer oder künftiger Generationen geht. Junge Menschen sind in besonderem Maße von der mangelnden Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft betroffen. Sie werden die negativen Auswirkungen erleben, von denen wir bislang nur einen Vorgeschmack erhalten. Gleichzeitig haben sie insbesondere aufgrund des demografischen Wandels nur wenig Einfluss auf diese Entwicklung.
Die zentralen Ergebnisse der Befragung
Was verbinden junge Menschen mit dem Thema Nachhaltigkeit genau und inwieweit sind sie bereit, sich für dieses Thema persönlich als auch gesellschaftlich zu engagieren? Unsere repräsentative Befragung unter 16- bis 30-Jährigen zeigt:
- Drei Viertel (76%) aller Jugendlichen und jungen Erwachsenen legen Wert darauf, sich nachhaltig zu verhalten. Auch in ihrem Alltag tun sie viel für eine nachhaltige Lebensgestaltung und sind dafür auch zum Verzicht bereit. Mit Abstand am häufigsten bemühen sich die jungen Leute, im Alltag weniger Lebensmittel zu verschwenden (76%) sowie bewusst Wasser und Energie zu sparen oder Müll zu vermeiden (59%). Immerhin fast jede:r Zweite nutzt im Alltag größtenteils öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad (48%). Jeweils etwas mehr als vier von zehn verzichten auf Flugreisen im Inland oder essen weniger oder gar kein Fleisch.
- Junge Menschen, denen nachhaltiges Verhalten wichtig ist, haben häufig Freundeskreise und Eltern, in denen dies ähnlich ist. Fragt man junge Menschen danach, welche Menschen sie hinsichtlich ihrer Haltung zum Thema Nachhaltigkeit beeinflusst haben, dann benennt ein knappes Drittel (31%) Personen aus dem engeren Freundeskreis und ein knappes Viertel (23%) verweist auf die eigenen Eltern. Ebenso häufig (je 23%) werden Personen aus dem allgemeinen Bekanntenkreis genannt sowie Vorbilder aus dem digitalen Raum: Influencer:innen, Youtuber:innen oder Internet-(Lifestyle-)Coaches. Politiker:innen spielen dagegen kaum eine Rolle (11%). Junge Menschen, denen Nachhaltigkeit nicht wichtig ist, fehlen häufig die Vorbilder (46%).
- Fast die Hälfte (49%) der jungen Menschen könnte sich vorstellen, sich ehrenamtlich für mehr Nachhaltigkeit zu engagieren, derzeit engagieren sich aber nur 5% tatsächlich konkret. Vorbilder spielen auch hier eine wichtige Rolle. Junge Menschen, die etwa Aktivist:innen (69%) oder Lehrer:innen bzw. Vorgesetzte aus Schule, Ausbildung, Arbeitsplatz (62%) als Vorbilder benennen, sind deutlich häufiger bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren oder tun dies bereits.
- Junge Menschen können sich vorstellen, sich gemeinschaftlich mit anderen zu engagieren. Vor allem im alltäglichen, lokalen Umfeld organisierte Mitmachoptionen sind attraktiv, wie etwa Projekte, die die Schule / Ausbildungsstätte / Arbeitsstätte vor Ort anbietet (48%). Sehr attraktiv sind auch Projekte, die gemeinsam mit Freund:innen oder Gleichgesinnten organisiert werden (32%). Politische Beteiligungsformate sind in ihrer derzeitigen Form für junge Leute eher unattraktiv. So können sich nur 16% vorstellen sich in einer politischen Partei zu engagieren und nur 9% können sich vorstellen, etwa in kommunalen Jugendparlamenten aktiv zu werden.
Quelle: Bertelsmannstiftung
www.praeventionstag.de
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