01.03.2023
Jahreskonferenz 2023 des MOTRA-Forschungsverbundes
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zu dem Thema
Das Projekt "Monitoringsystem und Transferplattform Radikalisierung" (MOTRA)
widmet sich als Verbundprojekt der phänomenübergreifenden Erforschung von
Radikalisierung. Dies geschieht über unterschiedliche aufeinander abgestimmte
Teilstudien, die sich unter anderem mit Radikalisierungstendenzen im Internet,
auf Protestveranstaltungen oder mit den politischen Einstellungen in der
Bevölkerung beschäftigen. An dem von der Forschungsstelle
Terrorismus/Extremismus des BKA koordinierten Forschungsverbunds sind acht
renommierte universitäre, zivilgesellschaftliche und behördliche
Forschungseinrichtungen beteiligt.
Auf der vom 28.02. - 01.03.2023 in Wiesbaden stattfindenden Jahreskonferenz
werden in über 50 Fachbeiträgen aus unterschiedlichen Forschungsprojekten und
Praxisfeldern aktuelle Befunde und Erfahrungen zum gegenwärtigen
Radikalisierungsgeschehen ausgetauscht.
Zum Auftakt der Konferenz stehen zentrale Beobachtungen aus dem
Radikalisierungsmonitoring des MOTRA-Verbundes im Mittelpunkt. Zusammenfassend
lässt sich festhalten, dass das unter dem Schlagwort "Heißer Herbst" befürchtete
Protestgeschehen in 2022 nicht stattgefunden hat. Die vielfältigen
Forschungsergebnisse spiegeln ein heterogenes Protest- und Diskursgeschehen
wider. So zeigt das an der Ludwig-Maximilians-Universität durchgeführte
Internet-Monitoring sowie das Protestmonitoring des Wissenschaftszentrum Berlin
für Sozialforschung, dass die pandemische Krise in der zweiten Jahreshälfte 2022
zunehmend von anderen Themen abgelöst wurde und ihr Mobilisierungspotenzial
verlor.
In den Sozialen Medien und bei den Protesten auf den Straßen und Plätzen wurden
vielmehr unterschiedliche nationale sowie globale Krisen aufgegriffen.
Bestimmende Themen waren der Umwelt- und Klimaschutz sowie die Solidarität mit
der Ukraine und den Protesten im Iran. Weniger als zehn Prozent der insgesamt
erfassten Protestereignisse stehen im Zusammenhang mit gestiegenen Energie- und
Lebenshaltungskosten und damit mit dem prognostizierten Kernthema des "Heißen
Herbstes". Darüber hinaus zeigen die Forschungsergebnisse, dass sich die während
der Corona-Proteste beobachteten gewaltträchtigen Radikalisierungstendenzen 2022
nicht fortsetzten. Dies spiegeln auch die aktuellen Ergebnisse des vom BKA
durchgeführten Monitorings von Hass und Hetze gegenüber Mandatstragenden wider:
Das bis Oktober 2022 beobachtete Anfeindungsgeschehen gegenüber
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ist trotz der parallel verlaufenden Krisen
deutlich weniger intensiv als zu Hochzeiten der Pandemie Ende 2021.
Dass die Krisenerscheinungen gleichwohl nicht ohne Einfluss bleiben, zeigen die
Ergebnisse der repräsentativen MOTRA-Teilstudie "Menschen in Deutschland" (MiD)
der Universität Hamburg. Über regelmäßig durchgeführte Befragungen werden die
Meinungen und Haltungen von Menschen ab 18 Jahren in Deutschland zu politischen,
gesellschaftlichen und religiösen Themen untersucht. In 2022 kam es zu einer
deutlichen Zunahme von Besorgnissen in der Bevölkerung, die insbesondere im
Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stehen. Diese führen zu einer auffällig
gestiegenen Verunsicherung in der Bevölkerung, was offensichtlich mit einem
merklichen Verlust an Vertrauen in das politische System und die
Problemlösungsfähigkeit der Demokratie einhergeht: Die Aussage, dass mittels der
demokratischen Strukturen die Probleme in Deutschland tatsächlich gelöst werden
können, findet 10 % weniger Zustimmung als im Vorjahr (2022: 78 % - 2021: 88 %).
In gleichem Maße hat auch das Vertrauen in die Regierung (2021: 56 % - 2022: 46
%) sowie in die politischen Parteien abgenommen (2021: 41 % - 2022: 30 %),
während das Vertrauen in die Polizei (2022: 78 % - 2021: 79 %) sowie Gerichte
(2022: 72 % - 2021: 75 %) sich auf nahezu gleich hohem Niveau wie im Vorjahr
bewegt.
Weiterführende Informationen zum MOTRA-Forschungsverbund sowie zu den
zahlreichen anderen Themen der MOTRA-Jahreskonferenz und der digitalen
Teilnahmemöglichkeit an der Tagung finden Sie unter: https://www.motra.info/.
widmet sich als Verbundprojekt der phänomenübergreifenden Erforschung von
Radikalisierung. Dies geschieht über unterschiedliche aufeinander abgestimmte
Teilstudien, die sich unter anderem mit Radikalisierungstendenzen im Internet,
auf Protestveranstaltungen oder mit den politischen Einstellungen in der
Bevölkerung beschäftigen. An dem von der Forschungsstelle
Terrorismus/Extremismus des BKA koordinierten Forschungsverbunds sind acht
renommierte universitäre, zivilgesellschaftliche und behördliche
Forschungseinrichtungen beteiligt.
Auf der vom 28.02. - 01.03.2023 in Wiesbaden stattfindenden Jahreskonferenz
werden in über 50 Fachbeiträgen aus unterschiedlichen Forschungsprojekten und
Praxisfeldern aktuelle Befunde und Erfahrungen zum gegenwärtigen
Radikalisierungsgeschehen ausgetauscht.
Zum Auftakt der Konferenz stehen zentrale Beobachtungen aus dem
Radikalisierungsmonitoring des MOTRA-Verbundes im Mittelpunkt. Zusammenfassend
lässt sich festhalten, dass das unter dem Schlagwort "Heißer Herbst" befürchtete
Protestgeschehen in 2022 nicht stattgefunden hat. Die vielfältigen
Forschungsergebnisse spiegeln ein heterogenes Protest- und Diskursgeschehen
wider. So zeigt das an der Ludwig-Maximilians-Universität durchgeführte
Internet-Monitoring sowie das Protestmonitoring des Wissenschaftszentrum Berlin
für Sozialforschung, dass die pandemische Krise in der zweiten Jahreshälfte 2022
zunehmend von anderen Themen abgelöst wurde und ihr Mobilisierungspotenzial
verlor.
In den Sozialen Medien und bei den Protesten auf den Straßen und Plätzen wurden
vielmehr unterschiedliche nationale sowie globale Krisen aufgegriffen.
Bestimmende Themen waren der Umwelt- und Klimaschutz sowie die Solidarität mit
der Ukraine und den Protesten im Iran. Weniger als zehn Prozent der insgesamt
erfassten Protestereignisse stehen im Zusammenhang mit gestiegenen Energie- und
Lebenshaltungskosten und damit mit dem prognostizierten Kernthema des "Heißen
Herbstes". Darüber hinaus zeigen die Forschungsergebnisse, dass sich die während
der Corona-Proteste beobachteten gewaltträchtigen Radikalisierungstendenzen 2022
nicht fortsetzten. Dies spiegeln auch die aktuellen Ergebnisse des vom BKA
durchgeführten Monitorings von Hass und Hetze gegenüber Mandatstragenden wider:
Das bis Oktober 2022 beobachtete Anfeindungsgeschehen gegenüber
Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ist trotz der parallel verlaufenden Krisen
deutlich weniger intensiv als zu Hochzeiten der Pandemie Ende 2021.
Dass die Krisenerscheinungen gleichwohl nicht ohne Einfluss bleiben, zeigen die
Ergebnisse der repräsentativen MOTRA-Teilstudie "Menschen in Deutschland" (MiD)
der Universität Hamburg. Über regelmäßig durchgeführte Befragungen werden die
Meinungen und Haltungen von Menschen ab 18 Jahren in Deutschland zu politischen,
gesellschaftlichen und religiösen Themen untersucht. In 2022 kam es zu einer
deutlichen Zunahme von Besorgnissen in der Bevölkerung, die insbesondere im
Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stehen. Diese führen zu einer auffällig
gestiegenen Verunsicherung in der Bevölkerung, was offensichtlich mit einem
merklichen Verlust an Vertrauen in das politische System und die
Problemlösungsfähigkeit der Demokratie einhergeht: Die Aussage, dass mittels der
demokratischen Strukturen die Probleme in Deutschland tatsächlich gelöst werden
können, findet 10 % weniger Zustimmung als im Vorjahr (2022: 78 % - 2021: 88 %).
In gleichem Maße hat auch das Vertrauen in die Regierung (2021: 56 % - 2022: 46
%) sowie in die politischen Parteien abgenommen (2021: 41 % - 2022: 30 %),
während das Vertrauen in die Polizei (2022: 78 % - 2021: 79 %) sowie Gerichte
(2022: 72 % - 2021: 75 %) sich auf nahezu gleich hohem Niveau wie im Vorjahr
bewegt.
Weiterführende Informationen zum MOTRA-Forschungsverbund sowie zu den
zahlreichen anderen Themen der MOTRA-Jahreskonferenz und der digitalen
Teilnahmemöglichkeit an der Tagung finden Sie unter: https://www.motra.info/.
Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de
www.praeventionstag.de
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