CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (36)
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Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.
(36.1) WEISSER RING in größter Sorge wegen häuslicher Gewalt
Zum zweiten Mal stellt der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, das Thema deshalb in den Mittelpunkt einer bundesweiten Kampagne. Unter dem Motto „Schweigen macht schutzlos, mach‘ Dich laut“ erheben prominente Frauen und Männer ihre Stimme gegen häusliche Gewalt. Im Fernsehen, auf Plakatwänden und in den Sozialen Medien im Internet fordern sie ab diesem Dienstag Betroffene und Zeugen auf, sich unter Telefon 116 006 Hilfe zu holen bei den Opferhelfern des WEISSEN RINGS. Die erste Auflage der Kampagne im Mai erreichte Millionen Menschen. Jedes Jahr erfasst die Polizei rund 140.000 Fälle von häuslicher Gewalt. Das Dunkelfeld ist riesig; der WEISSE RING geht davon aus, dass allenfalls jede fünfte Tat angezeigt wird. Betroffen sind überwiegend Frauen, jede dritte Frau in Deutschland hat schon einmal Gewalt erfahren. Dabei kann sich die Spirale häuslicher Gewalt bis zum Schlimmsten steigern, wenn sie nicht rechtzeitig gestoppt wird: Jede dritte getötete Frau in Deutschland wird von ihrem eigenen Partner umgebracht.
Quelle: WEISSER RING (EM)
(36.2) Für absichtliches Anhusten in Pandemie-Zeiten verurteilt
"(dpa/lni) - Für das absichtliche Anhusten eines Ordners auf dem Braunschweiger Wochenmarkt ist ein Mann zur 250 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. "Die Bagatellgrenze wurde hier deutlich überschritten", teilte das Amtsgericht der Stadt am Freitag mit. In der beginnenden Corona-Pandemie im April dieses Jahres sei das Verhalten des Beklagten als eine vorsätzliche Gesundheits- und Körperverletzung zu qualifizieren, hieß es zu Begründung. (AZ: 112C 1262/20)"
Quelle: SZ (EM)
(36.3) Der Einfluss der COVID-19-Pandemie auf digitalen Stress in Deutschland
"In den letzten Monaten haben immer mehr Erwerbstätige ihre Arbeit von zu Hause – im sogenannten Homeoffice – erledigt. Die COVID-19-Pandemie als maßgebliche Ursache dieser veränderten Arbeitsbedingungen beeinflusst dabei nicht nur den Ort der Arbeit, sondern auch das Stressempfinden bei der Arbeit mit digitalen Technologien." Quelle: idw (EM)
(36.4) Wie lange hält das Internet Corona noch aus?
"Ein internationales Forschungsteam untersucht erstmals die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Internet-Infrastruktur in mehreren Ländern – und kommt zu beruhigenden Ergebnissen. Den Wissenschaftlern ist es erstmals gelungen, in mehreren Ländern zu beobachten, dass sich die Lockdown-Maßnahmen – wie erwartet – auch auf den Internetverkehr auswirken. Zum einen verändert sich die Zusammensetzung des Datenverkehrs grundlegend: Videokonferenzdienste oder Zugänge zur Heimarbeit (VPNs) sehen ein deutliches Verkehrswachstum. Auch die Nutzungszeiten ändern sich: während die Hauptnutzungszeit vor der Pandemie unter der Woche in den Abendstunden lag, beinhaltet die Hauptnutzungszeit nun auch den Arbeitszeitbereich tagsüber. Insofern ähnelt die Netzauslastung an den Wochentagen jetzt erstmals denen am Wochenende: der Unterschied zwischen Wochentag und Wochenende im Internet verschwimmt. Überdies beobachten die Forscher eine generelle Zunahme des Datenverkehrs um 15-30% in nur wenigen Tagen." Quelle: Brandenburgische Technische Universität (EM)
(36.5) Wie das Coronavirus den Alltag von Eltern und Kindern verändert
"Das Deutsche Jugendinstitut zieht im Forschungsmagazin DJI Impulse Zwischenbilanz auf Basis von aktuellen Studienergebnissen. Die Eindämmung des Coronavirus verlangt nicht nur Familien in Deutschland viel ab. Auch Kindertageseinrichtungen und Schulen müssen sich häufig komplett neu organisieren. Wie Eltern, Kinder und Fachkräfte die Krise bisher bewältigen, analysiert die neue Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse auf Basis von aktuellen Forschungsergebnissen des Deutschen Jugendinstituts (DJI)." Quelle: DJI (EM)
(36.6) Wie viele Lebensjahre kostet COVID-19?
"Vor allem in Europa und Nordamerika könnte die Pandemie die Lebenserwartung senken. 1,5 Millionen Tote hat das SARS-CoV-2-Virus weltweit bereits gefordert. Und es werden viele weitere hinzukommen. Ob und wie stark sich das in den unterschiedlichen Regionen der Welt auf die Lebenserwartung auswirken wird, ist noch schwer abzuschätzen. Einer neuen Studie aus Wien gelingt es dennoch, erste Szenarien aufzuzeigen." Quelle: Demografische Forschung (EM)
(36.7) Corona: Empfänglichkeit für Verschwörungsmythen gesunken, doch soziale Spaltung in der Pandemie setzt sich fort
Parallel zum Aufflammen des Infektionsgeschehens und zum „Lockdown Light“ ist die Empfänglichkeit für Verschwörungsmythen zur CoronaPandemie in Deutschland deutlich zurückgegangen – um fast ein Drittel. Zugleich hat aber auch die Zufriedenheit mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung in der Bevölkerung spürbar abgenommen. Neben der Angst, an Covid-19 zu erkranken erreicht auch die Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt einen neuen Höchststand. Und das kommt nicht überraschend: Die Zahl der Erwerbspersonen, die durch die Pandemie Einkommensverluste erlitten haben, ist weiter gestiegen. Und besonders häufig betroffen sind Erwerbstätige mit bereits zuvor niedrigen Einkommen, die seltener von Sicherungsmechanismen am Arbeitsmarkt erfasst sind. Damit erhärten sich die Indizien für eine Zunahme der sozialen Ungleichheit im Zuge der Corona-Krise, wie neue Ergebnisse aus der Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung zeigen. Quelle: WSI (EM)
(36.8) Pädagogisches Handeln in disruptiven Zeiten
"Inwieweit es Kindern und Jugendlichen in Deutschland in der Krise gelingt, selbstreflexive Medienkompetenz zu entwickeln (Götz), welche typischen Problembereiche sich in der Informationssuche und Einschätzung von Fake News zeigen (Harnischmacher) und was »so geht MEDIEN«, die Medienkompetenzplattform von ARD, ZDF und Deutschlandradio, hier anbietet (Kramliczek), fasst diese Ausgabe der TelevIZIon zusammen."
Quelle: BR (EM)
(36.9) Covid-19-Pandemie: 2,7 Milliarden Menschen ohne soziale Sicherung
Reiche Länder agieren in der Pandemie unsolidarisch: Von rund 100 Dollar fließen nur 5 Cent in die Absicherung von Menschen in armen Ländern. Über ein Drittel der Weltbevölkerung hat bisher keine finanzielle Unterstützung durch öffentliche soziale Sicherungssysteme erhalten, um die Auswirkungen der durch Covid-19 bedingten Wirtschaftskrise zu bewältigen. Das zeigt ein neuer Bericht der Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam, der staatliche Sozialsysteme in 126 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen analysiert. Reiche Länder agieren dabei höchst unsolidarisch: Von rund 100 US-Dollar, die sie zur Unterstützung der Bevölkerungen in der Pandemie aufbringen, fließen nur fünf US-Cent in die soziale Absicherung von Menschen in ärmeren Ländern. Oxfam fordert massive Investitionen in soziale Sicherungssysteme und die Einrichtung eines Globalen Fonds für soziale Sicherheit, um steigender Armut und Ungleichheit zu begegnen und das Fundament für eine gerechtere Ordnung für die Welt nach Covid-19 zu legen. Quelle: Oxfam (EM)
(36.10) Mit europäischer Einigkeit und Empathie gegen Corona
89 Prozent aller Europäer sagen, die EU sollte eine größere Rolle in der Bekämpfung der Pandemie spielen und 91 Prozent sind der Meinung, die Mitgliedstaaten müssten in der Krise enger zusammenarbeiten. 90 Prozent der Europäer geben laut der eupinions-Studie an, sich an die Verhaltensregeln ihrer Regierungen zu halten. 70 Prozent sagen, dass sie eine Maske tragen, wenn sie von vielen Menschen umgeben sind. Europaweit nur schwach ausgeprägt ist die Tendenz, einem einzelnen Land die Schuld am Ausbruch der Pandemie zuzuschreiben. Im Gegensatz zur Eurokrise, in der die zerstörerische Kraft von Schuldzuweisungen pragmatisches Krisenmanagement lange Zeit verhindert hat, sind die Europäer dieses Mal nicht geneigt, mit dem Finger auf andere zu zeigen. 72 Prozent von ihnen wollen nicht einen einzelnen Staat für das Virus verantwortlich machen. Quelle: BSt (EM)
(36.11) Lewentz: Corona-Pandemie sorgt für weniger Kriminalität
"Dem Trend der letzten Jahre folgend, hat sich die Gesamtzahl der Straftaten auch im laufenden Jahr im Vergleich zum Vorjahr nochmals deutlich reduziert“, sagte Innenminister Roger Lewentz mit Blick auf eine Auswertung zur Kriminalitätsentwicklung in Corona-Zeiten. Insbesondere im Zusammenhang mit dem Lockdown im Frühjahr seien Einflüsse zu beobachten. Ausgewertet wurde die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik bis Ende Oktober. Erste, für den November vorliegende Zahlen, bestätigen die bisherige Entwicklung. In der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden von Januar bis Oktober - ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße - 186.570 Delikte registriert, und damit 6,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum mit 199.616. Diese Entwicklung schlägt sich auch bei der Häufigkeitszahl nieder, die die Zahl der Kriminalitätsopfer pro 100.000 Einwohner zeigt. Sie reduzierte sich von Januar bis Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 330 auf nunmehr 4557 Fälle." Quelle: MDI RlP (EM)
(36.12) Notfalltipps in Acht Sprachen - Corona-Verordnungen auf Kreis-Ebene abrufbar
"In der aktuellen Version der App stehen die Notfalltipps zur Vorbereitung auf unterschiedliche Krisensituationen jetzt in insgesamt acht Sprachen zur Verfügung: Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Türkisch, Polnisch, Russisch und Arabisch. Außerdem gibt es die Tipps auch in leichter Sprache. Auch der Corona-Bereich wurde massiv erweitert. Dort stehen für alle 294 Kreise bzw. Landkreise und 107 kreisfreie Städte bzw. Kreisstädte die aktuellen Corona-Verordnungen zur Einsicht bereit. Die Warnmeldungen der NINA-App bilden unterschiedliche Gefahrenlagen ab und können optional für den eigenen Landkreis in drei verschiedenen Warnstufen abonniert werden. Darüber hinaus bietet die App behördlich gesicherte Informationen zur Corona-Pandemie. Neben den Meldungen von Bund, Ländern und Gemeinden finden Sie in der NINA-App auch die Warnungen der Behörden aus den Warnsystemen BIWAPP und KATWARN sowie Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und Hochwasserinformationen des gemeinsamen Hochwasserportals der Länder."
Quelle: ProPK (EM)
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