13.04.2025

Tägliche Präventions-News Nr.188 zum Themenkomplex Prävention in/nach Zeiten der Corona-Pandemie

Weitere News
zu dem Thema

Am Beispiel der COVID-19-Pandemie: Verfassungsrechtliche Bedenken mindern Akzeptanz politischer Maßnahmen
Eine neue Studie der Universität Hamburg hat untersucht, wie Bürgerinnen und Bürger auf Informationen über die Verfassungsmäßigkeit politischer Maßnahmen reagieren. Sie zeigt, dass die Unterstützung politischer Interventionen wie der Maskenpflicht während der COVID-19-Pandemie erheblich sinkt, wenn Menschen erfahren, dass eine Maßnahme möglicherweise gegen die Verfassung verstößt.

Politisches Vertrauen in Krisenzeiten: Wie die Corona-Pandemie das Vertrauen in Regierung, Polizei und Medien verändert hat
Fünf Jahre ist es her, dass die Bundesregierung am 22. März 2020 den ersten Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhängte. Was als zweiwöchige Maßnahme begann, entwickelte sich zu einer langanhaltenden Krise mit Kontaktbeschränkungen, Ausgangssperren und geschlossenen Schulen und Kitas. In den drei folgenden Pandemiejahren veränderte sich auch das politische Vertrauen der Menschen in Deutschland erheblich. Eine aktuelle Studie des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) zeigt: Während das Vertrauen in politische Institutionen im ersten Krisenjahr besonders stark anstieg, ist es im weiteren Verlauf der Krise wieder gesunken – mit langfristigen Folgen. Auch das Vertrauen in Polizei und Printmedien sank und erreichte später nicht wieder das Niveau vor der Pandemie. Die neue Studie, die auf Daten des Nationalen Bildungspanels (NEPS) basiert, zeigt, dass Deutschland im ersten Pandemiejahr einen sogenannten rally-around-the-flag-Effekt (im Deutschen auch „Stunde der Exekutive“) erlebte: Das durchschnittliche politische Vertrauen stieg zu Beginn der Krise auf einer Skala von 1 (sehr wenig Vertrauen) bis 4 (sehr viel Vertrauen) von 2,37 auf 2,55 an, bevor es im zweiten Pandemiejahr wieder zurückging. Zu Beginn der Pandemie erhielten dabei vor allem staatliche Kerninstitutionen wie Bundesregierung und Bundestag einen Vertrauensbonus.

Fünfter Jahrestag Lockdown: Das Nationale Bildungspanel zeigt, wie Corona Bildungsbiografien beeinflusst hat
Am 22. März jährt sich der Beginn des ersten Corona-Lockdowns zum fünften Mal. Kurz nach dessen Ende, im Mai und Juni des Jahres 2020, wurden die Teilnehmenden des Nationalen Bildungspanels (NEPS), der größten Langzeit-Bildungsstudie in Deutschland, zu ihren Erfahrungen während der vorausgegangenen Wochen befragt. Der große Gewinn dabei: Weil die Befragten im NEPS über Jahre hinweg auf ihrem Bildungsweg begleitet werden, lässt sich nicht nur erfassen, wie sich die Corona-Krise auf den Schul-, Arbeits- und Familienalltag ausgewirkt hat, sondern auch, mit welchen Voraussetzungen die Menschen in die Krise gingen, welche Schutzfaktoren und welche langfristigen Folgen es gibt. Die Analysen veröffentlichte das Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) ab September 2020 in der Berichtsreihe „NEPS Corona & Bildung“. Die insgesamt 10 Berichte lassen sich auch jetzt noch heranziehen, um ein differenziertes Bild der Corona-Auswirkungen auf die Bildungsbiografien der Menschen in Deutschland zu erhalten.

Bundestagsnachrichten: Suche nach dem Ursprung des Coronavirus SARS-Cov-2
(hib/PK) Der Wissenschaftler Günter Theißen beklagt schwere Versäumnisse auf der Suche nach dem Ursprung des Coronavirus Sars-Cov-2. Die führenden Virologen seien damals von einem natürlichen Ursprung des Virus ausgegangen, ohne dafür überzeugende Belege zu haben. Die Politik habe sich nur an diesen Experten orientiert und sei damit schlecht beraten gewesen, sagte Theißen der Wochenzeitung „Das Parlament“. Mit Blick auf Berichte, wonach der Bundesnachrichtendienst (BND) offenbar schon 2020 von einem Laborunfall in China ausging, sagte Theißen: „Wenn ich heute höre, dass es das Bundeskanzleramt schon früh 2020 hätte besser wissen können, dann ärgere ich mich, dass die einseitige Diskussion so lange laufen gelassen wurde. Die Konsequenz hätte sein müssen, dass der Ursprung des Virus nach wissenschaftlichen Kriterien ergebnisoffen untersucht wird. Das ist bis heute nicht passiert.“ Der Biologe von der Universität Jena erinnerte daran, dass es schon früh eine kontroverse Diskussion über den Ursprung des Virus gegeben hat. „Und dann so zu tun, als wäre nichts, ist skandalös.“ Es gebe bis heute keinen endgültigen Beweis, woher das Virus kommt. „Aber über Jahre so zu tun, als wäre alles geklärt und Kritiker aus der Forschung als Querdenker oder Schwurbler abzutun, ist inakzeptabel“, kritisierte der Forscher, der ein Buch über das Virus geschrieben hat. Theißen forderte überdies eine systematische Aufarbeitung der Corona-Pandemie und verwies auf die USA als Vorbild. Es gebe eine große Frustration in der Bevölkerung, dass Dinge unter den Teppich gekehrt werden könnten. In den USA habe es eine gute Corona-Aufarbeitung gegeben mit öffentlichen Experten-Anhörungen, das würde er sich auch für Deutschland wünschen. Das komplette Interview im Wortlaut: https://www.das-parlament.de/inland/gesundheit/die-menschen-wollen-wissen-wie-diese-pandemie-entstanden-ist

Rede von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier am 14. März 2025 in Berlin
zur gesellschaftlichen Aufarbeitung der Corona-Pandemie

 

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01.02.2022