07.03.2023

Religion spielte während Corona bei der Krisenbewältigung kaum eine Rolle

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Viele Menschen in Deutschland suchten während Corona vermehrt nach dem Sinn des Lebens, aber nur eine Minderheit fand Orientierung durch Religion. Auch die Politik war für die Mehrheit nicht sinnstiftend. Die Menschen haben hingegen mehrheitlich auf Wissenschaft und Familie vertraut. Größte wahrgenommene Bedrohungen für die Zukunft sind nicht Pandemien, sondern Krieg, Armut und Klimawandel.

Wissenschaft, Familie und Nachbarschaft waren für die Menschen in Deutschland bei der Bewältigung der Corona-Krise am wichtigsten. Unser Religionsmonitor 2023 zeigt, was den Menschen in den letzten Jahren Halt und Orientierung gab und was sich daraus für künftige Krisen ableiten lässt.

Über ein Drittel der Befragten stellte sich während der Pandemie verstärkt die Frage nach dem Sinn des Lebens. Hierbei ist kaum ein Unterschied zu erkennen zwischen religiösen Menschen und denen, die keiner Religion angehören. Die Suche nach Antworten auf existenzielle Fragen führte viele Menschen nicht dazu, Orientierung im Glauben oder in der Religion zu suchen. Dies war zwar bei religiösen Menschen der Fall – 73 Prozent der gläubigen Muslim:innen fanden Religion bei der Krisenbewältigung hilfreich, 34 Prozent der gläubigen Katholik:innen und 32 Prozent der gläubigen Protestant:innen – doch gesamtgesellschaftlich waren es weniger als ein Drittel, die Religion als hilfreich für den Umgang mit der Corona-Krise empfanden.

Demgegenüber wurden Familie (90 Prozent), Wissenschaft (85 Prozent) und Nachbarschaft (74 Prozent) für die Krisenbewältigung als besonders hilfreich angesehen. Die Politik wurde lediglich von 48 Prozent der Gesamtbevölkerung als hilfreich angesehen, Religion von insgesamt 29 Prozent der Befragten.

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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