18.12.2024

Tägliche Präventions-News Nr.183 zum Themenkomplex Prävention in/nach Zeiten der Corona-Pandemie

Weitere News
zu dem Thema

Die COVID-19-Pandemie hat seit 2020 einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlichte die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label "Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie". Seit Mai 2023 wird diese Rubrik zwar grundsätzlich insbesondere mit Hinweisen auf aktuelle Forschungsergebnisse fortgesetzt, jedoch nicht mehr im wöchentlichen Rhythmus, sondern in unregelmäßigen Abständen. 

  • Ängste und Depressionen von Krebskranken infolge der Pandemie
    Während der Coronapandemie waren Änderungen der Krebsbehandlung keine Seltenheit, was chirurgische Eingriffe ebenso betraf wie Bestrahlung, medikamentöse Therapien und supportive Angebote. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) sind der Frage nachgegangen, inwieweit Auswirkungen der Pandemie auf die medizinische Versorgung die Patienten psychisch belastet haben. Sie fanden eine hohe Prävalenz von Ängsten und Depressionen.
  • Multidisziplinäres Forschungsprojekt zeigt: COVID-19-Pandemie ohne Einfluss auf Publikationsverhalten der Wissenschaft
    Das multidisziplinäre BMBF-Forschungsprojekt „OASE – Open-Access-Effekte“, durchgeführt von der ZBW und GESIS, untersuchte den Einfluss des Open-Access-Publizierens auf den wissenschaftlichen Impact. Zwar führte die COVID-19-Pandemie kurzfristig zu einem Anstieg von Preprints und vermehrter Sichtbarkeit in sozialen Medien, doch auf das langfristige Publikationsverhalten hatte sie keinen signifikanten Einfluss. Die Ergebnisse zeigen, dass institutionelle Open-Access-Richtlinien und äußere Einflüsse wie die Pandemie die Publikationsentscheidungen von Forschenden weniger stark beeinflussen als vermutet. Das wissenschaftliche Publikationsverhalten erweist sich als stabil und resilient gegenüber externen Schocks.
  • Eine sechsstellige Zahl von Betroffenen mit Long-Covid
    (hib/PK) Es liegen nach Angaben der Bundesregierung im Rahmen der vorhandenen Statistiken keine umfassenden Erkenntnisse zu Long-Covid-Patienten vor. Es müsse aber davon ausgegangen werden, dass es in Deutschland eine sechsstellige Zahl von Betroffenen gebe, heißt es in der Antwort (20/13503) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (20/12909) der AfD-Fraktion. In der internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme gebe es keine Hauptdiagnose Long-Covid. Als Nebendiagnose existiere ein Diagnoseschlüssel, der jedoch nicht bei allen Long-Covid-Patienten verwendet werde. Das Bundesgesundheitsministerium fördere ab 2024 mit einem mehrjährigen Schwerpunkt die versorgungsnahe Forschung zu Long-Covid, heißt es in der Antwort weiter. Im Fokus stünden Modellprojekte, in denen innovative Versorgungsformen zur Behandlung der Betroffenen entwickelt und erprobt würden. Das Ziel sei, Forschungsergebnisse zur Behandlung von Long-Covid einschließlich Covid-19-assoziierter ME/CFS möglichst zeitnah in die Versorgung zu bringen sowie Daten aus der Versorgung für die Forschung zur Verfügung zu stellen. In einem Modellprojekt gehe es um die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long-Covid. In der Förderbekanntmachung werde das Thema ME/CFS ausdrücklich berücksichtigt. Erkrankungen mit Long-Covid-ähnlichen Symptomkomplexen wie ME/CFS, auch unabhängig von einer Covid-19-Erkrankung, und Beschwerden im zeitlichen Zusammenhang mit einer Covid-19-Impfung könnten in den Projekten ebenfalls Forschungsgegenstand sein. Der Start der Projekte sei für Ende 2024 geplant.

  • Regionale Lebenserwartung nach Corona: Von Rekord bis Aufholpotenzial
    Während der Coronapandemie war die Lebenserwartung in allen Regionen Deutschlands gefallen, wobei die Rückgänge in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besonders stark ausfielen. Eine neue Untersuchung des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) hat erstmals die regionale Lebenserwartung aller Bundesländer bis einschließlich 2023 in den Blick genommen: Auch wenn die meisten Länder weiterhin unter den vor der Pandemie verzeichneten Werten liegen, haben im Jahr 2023 alle einen Anstieg bei der Lebenserwartung erzielen können. Baden-Württemberg erreicht sogar einen neuen Rekord bei den Männern.  

 
Ein Service des deutschen Präventionstages.
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