09.02.2021

CoronaKrim: (Kriminal-) Prävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (43)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(43.1) Besondere Regeln für Geimpfte?
In seiner am 04.02.2021 veröffentlichten Ad-hoc-Empfehlung widmet sich der Deutsche Ethikrat der Frage, ob eine Impfung gegen Covid-19 zu besonderen Regeln für geimpfte Personen führen darf oder sogar muss. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt verbietet sich die individuelle Rücknahme staatlicher Freiheitsbeschränkungen nach Ansicht des Ethikrates schon deshalb, weil die Möglichkeit einer Weiterverbreitung des Virus durch Geimpfte nicht hinreichend sicher ausgeschlossen werden kann. Quelle: Ethikrat (EM)

(43.2) Kriminalstatistik 2020. Corona-Jahr beschert Hamburg weiter sinkende Kriminalität
Die Gesamtzahl der erfassten Delikte ging – auch in Folge der Corona-Pandemie – weiter zurück, gegenüber 2019 um 3,5 Prozent auf insgesamt 203.526 Taten. Das ist der niedrigste Stand seit 1979. Insbesondere bei den Diebstahlsdelikten waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich spürbar. Beim Wohnungseinbruchsdiebstahl war 2020 ein erneuter, deutlich zweistelliger Rückgang um fast 900 Fälle (20,2 Prozent) auf 3.442 Taten zu verzeichnen. Quelle: Innenbehörde Hamburg (EM)

(43.3) Folgen von Corona: Studie über Abnahme der Berührungen
"Diese Studie ist die einzige, die sich mit dem anhaltenden Effekt der Selbstisolation, Änderungen des Berührungsverhaltens und den daraus resultierenden Auswirkungen auf das Wohlbefinden befasst. In der ersten Phase war erkennbar, dass eine erhebliche Anzahl von Menschen einen Hunger nach Berührung verspürte. Die Daten zeigen, dass dieser „Hunger“ jedoch spezifisch für Familienmitglieder ist (wir vermeiden tatsächlich aktiv die Berührung durch einen Fremden, vermutlich aufgrund des wahrgenommenen Risikos für unsere Gesundheit). Diejenigen, denen die Berührung fehlt, sind einsamer und diejenigen, die sich weniger mit anderen verbunden fühlen, sind gestresster und depressiver."
Quelle: idw (EM)

(43.4) Corona deckt auf: Viele Staaten sind schlecht für die Zukunft vorbereitet
Nachlassendes Wachstum, Rückschritte bei der Nachhaltigkeit, steigendes Armutsrisiko, Demokratien unter Druck und schwindende Reformfähigkeit. Eine Untersuchung der Bertelsmann Stiftung zur Regierungsführung zeigt: Viel zu viele OECD- und EU-Staaten sind schlecht gewappnet für eine Krise wie die Corona-Pandemie. Quelle: BSt (EM)

(43.5) Eckpunkte zu COVID-19-Impfung in der psychiatrischen Versorgung
"Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen infizieren sich deutlich häufiger mit COVID-19, zeigen einen schwereren Verlauf und haben ein höheres Sterberisiko als die Allgemeinbevölkerung. Aber auch Mitarbeitende in der psychiatrischen Versorgung sind regelhaft hohen Ansteckungsrisiken ausgesetzt. Beide Gruppen müssen im Rahmen einer wirksamen Impfstrategie als Risikogruppe anerkannt, über entsprechende Impfmöglichkeiten informiert werden und prioritären Zugang zur Impfung erhalten. Sich hieraus ergebende Forderungen adressiert die DGPPN im vorliegenden Eckpunktepapier."
Quelle: DGPPN (EM)

(43.6) Auswirkungen der Corona-Pandemie auf gesundheitsbezogene Belastungen und Ressourcen der Bevölkerung
"Das Arbeitspapier von der Gesundheitsförderung Schweiz und Partnern vermittelt einen Überblick über Ende 2020 vorliegende Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Wohlbefinden, die psychische Gesundheit sowie auf das Bewegungs- und Ernährungsverhalten der Bevölkerung in der Schweiz. Ebenfalls die Entwicklung des Suchtverhalten wird analysiert."
Quelle: infodrog (EM)

(43.7) Wie sieht Ihr Lockdown-Alltag aus?
"Seit Wochen ist unser Alltag stark eingeschränkt, das normale Leben ausgesetzt. Und womöglich geht es noch eine Weile so weiter. Wie geht es Ihnen mit Home-Office, Home-Schooling - oder damit, dass das alles gar nicht geht? Schreiben Sie ins kollektive Tagebuch der Krise." Quelle: SZ (EM)

(43.8) Positionspapier zu Pandemie und Raumentwicklung
Der Ad-hoc-Arbeitskreis „Pandemie und Raumentwicklung“ der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) setzt sich seit Juni 2020 mit den Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie auf Städte und den ländlichen Raum auseinander. Im aktuellen Positionspapier gibt der Arbeitskreis Handlungs-empfehlungen für Kommunen und Einrichtungen der Länder, des Bundes sowie der EU für einen nachhaltigen Umgang mit schwer prognostizierbaren Ereignissen wie der Corona-Pandemie.
Quelle: idw (EM)

(43.9) Klimawandel spielte womöglich wichtige Rolle bei der Entstehung vom SARS-CoV-2
"Globale Treibhausgasemissionen haben im Laufe des letzten Jahrhunderts den wahrscheinlichen Ursprungsort von SARS-CoV-2 in Südchina zu einem Hotspot für Coronaviren gemacht, die von Fledermäusen übertragen werden. Klimatische Veränderungen in dieser Region haben das Wachstum von Waldgebieten befördert, die Fledermäusen geeignete Habitate bieten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von Wissenschaftlern der Universität Cambridge, des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität Hawai'i-Manoa." Quelle: idw (EM)

(43.10) Neue Begrüßungsrituale: Sprachlose Versprechen in Corona-Zeiten
"Folge des coronabedingten „Social Distancings“ sind auch vielfältige, oft unbewusste Verhaltensänderungen. Wer z.B. außer Boxsport-Fans hätte es Anfang 2020 für eine Begrüßung gehalten, geballte Fäuste gegeneinanderzudrücken? Auch Ellenbogenschlag, „Foot-Shake“, Handheben, Kopfnicken, die Hand aufs Herz zu legen, die Namaste-Geste dem Herzen – und andere neue Begrüßungsrituale lösten Händeschütteln, Umarmungen oder Wangenküsse ab. „Wie einigen sich Menschen auf eine der vielen neuen Begrüßungsformen und was folgt daraus?“ wollte Prof. Dr. Dorett Funcke (Ernsting’s family-Stiftungsprofessur für Mikrosoziologie der FernUniversität in Hagen) wissen." Quelle: idw (EM)

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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