Coronapandemie hat Familien langfristig belastet
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Nicht nur die Lockdowns, sondern der gesamte Pandemiezeitraum hatte negative Effekte auf Kinder und Familien, zeigt eine LMU-Studie. Demnach war der Stress der Eltern ein großer Risikofaktor für das psychosoziale Wohlbefinden der Kinder.
Im Rückblick scheint die Coronapandemie aus einem Auf und Ab von Lockdowns und anschließenden Lockerungen der strikten Ausgangssperren zu bestehen. Doch für Kinder und Familien ging es seit dem ersten Lockdown im Frühling 2020 langfristig vor allem abwärts.
Ein Team am Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie an der LMU unter der Leitung von Professor Markus Paulus zeigt, dass sich zwar kurzfristig das Wohlbefinden der Kinder wieder erholt hat, nachdem der erste Lockdown vorbei war. Doch auf den gesamten Zeitraum gesehen hat sich die Pandemie negativ ausgewirkt. Ein wesentlicher Faktor dafür war der elterliche Stress.
Die Ergebnisse bestätigen zunächst, wie wichtig der Kontakt zu Gleichaltrigen ist. So ist das Wohlbefinden der Kinder im ersten Lockdown aufgrund der Isolation von ihren Peers gesunken. Zugleich ist es manchen Familien gelungen, im ersten Lockdown davon zu profitieren, dass auf einmal mehr Zeit füreinander war. Dieser Effekt hat jedoch nicht angehalten. Im Gegenteil: Das Wohlbefinden der gesamten Familie nahm kontinuierlich bis zum Ende des Untersuchungszeitraums im Winter 2020/21 ab. Auch unabhängig von den Lockdowns belastete dies die Kinder.
Ein großer Risikofaktor für die emotionale Situation der Kinder war dabei der zunehmende elterliche Stress. Je gestresster die Eltern waren, desto schlechter ging es den Kindern. Das machte sich besonders bemerkbar, als der zweite Lockdown begann.
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