30.05.2023
Studie untersucht Auswirkungen der Pandemie auf das Stillen
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Besuchseinschränkungen wurden als positiv wahrgenommen. Zu frühe Entlassung barg Risiken.
Das Universitätsklinikum Bochum sowie das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales haben heute die Studie „Stillen in NRW“ (SINA) veröffentlicht. Die Untersuchung wurde vom Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW mit rund 121.000 Euro gefördert.
Die Studie untersucht unter anderem die Auswirkungen von Besuchseinschränkungen in der Corona-Pandemie auf die Stillgegebenheiten sowie Rahmenbedingungen für die Förderung des Stillens. In der Pandemie war der Aufenthalt auf der Entbindungsstation nach der Geburt oftmals verkürzt. In dieser sensitiven Phase des Stillbeginns kann sich eine frühe Entlassung mitunter negativ auf das Stillen auswirken, wenn nicht entsprechend angepasste Nachsorgeangebote für die Mütter bereitstehen.
Die SINA-Studie hat aktuelle und praxisnahe Daten zu Erfahrungen mit der Stillförderung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie bei Kliniken und Müttern erhoben. Die Ergebnisse bieten eine wissenschaftliche Grundlage für notwendige Überlegungen und Maßnahmen zur weiteren Stillförderung, insbesondere für den ambulanten Sektor und im Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung.“
Viele Mütter haben Probleme in den ersten zwei Wochen zu Hause
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Besuchseinschränkungen auf Entbindungsstationen von den Kliniken als positiv für die Mütter und auch für das Stationspersonal wahrgenommen wurden. Für den Stillerfolg von Müttern ist es außerdem wichtig, dass die Kliniken entsprechende Unterstützung bieten. Auch ein frühes Auf-sich-allein-gestellt-Sein der Mütter, zum Beispiel durch eine zu frühe Entlassung aus dem Krankenhaus, kann den nachhaltigen Stillerfolg gefährden. Rund die Hälfte der befragten Mütter berichteten über Stillprobleme in den ersten zwei Wochen zu Hause. „Der Stillbeginn ist eine Lern- und Kennenlernphase für Mutter und Kind, und die ersten Tage sind eine besondere Chance für die Stillförderung“, begründet Prof. Dr. Mathilde Kersting, Leiterin des FKE. „Daher ist eine nahtlose Nachsorge zur Stillförderung besonders wichtig. Sie könnte an die Geburtsklinik angebunden werden, da dort eine multi-professionelle Beratung verfügbar ist und es aus den ersten Tagen bereits eine Anbindung an diese Beratungsangebote gibt.“ Als erfolgreich wahrgenommen wurden zudem Online-Medien, die Kliniken pandemiebedingt häufig etwa in der vorgeburtlichen Stillinformation eingesetzt haben.
Hintergrund
Das Studienkonzept umfasst eine landesweite Klinikstudie und eine regionale Mütterstudie. In der Klinikstudie wurden bei 41 Geburtskliniken einmalige Telefon-Interviews mit der Klinikleitung und der Station geführt. In der Mütterstudie befragten die Forschenden 192 Wöchnerinnen aus vier Kliniken mit überwiegend sozioökonomisch niedrigem Einzugsgebiet. „Diese Kombination ermöglichte eine gemeinsame Betrachtung der Praxis des Stillens und pandemiebedingter Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven“, so Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor der Bochumer Universitätskinderklinik.
Das Universitätsklinikum Bochum sowie das nordrhein-westfälische Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales haben heute die Studie „Stillen in NRW“ (SINA) veröffentlicht. Die Untersuchung wurde vom Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) der Universitätskinderklinik der Ruhr-Universität Bochum durchgeführt und vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW mit rund 121.000 Euro gefördert.
Die Studie untersucht unter anderem die Auswirkungen von Besuchseinschränkungen in der Corona-Pandemie auf die Stillgegebenheiten sowie Rahmenbedingungen für die Förderung des Stillens. In der Pandemie war der Aufenthalt auf der Entbindungsstation nach der Geburt oftmals verkürzt. In dieser sensitiven Phase des Stillbeginns kann sich eine frühe Entlassung mitunter negativ auf das Stillen auswirken, wenn nicht entsprechend angepasste Nachsorgeangebote für die Mütter bereitstehen.
Die SINA-Studie hat aktuelle und praxisnahe Daten zu Erfahrungen mit der Stillförderung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie bei Kliniken und Müttern erhoben. Die Ergebnisse bieten eine wissenschaftliche Grundlage für notwendige Überlegungen und Maßnahmen zur weiteren Stillförderung, insbesondere für den ambulanten Sektor und im Übergang von stationärer zu ambulanter Versorgung.“
Viele Mütter haben Probleme in den ersten zwei Wochen zu Hause
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Besuchseinschränkungen auf Entbindungsstationen von den Kliniken als positiv für die Mütter und auch für das Stationspersonal wahrgenommen wurden. Für den Stillerfolg von Müttern ist es außerdem wichtig, dass die Kliniken entsprechende Unterstützung bieten. Auch ein frühes Auf-sich-allein-gestellt-Sein der Mütter, zum Beispiel durch eine zu frühe Entlassung aus dem Krankenhaus, kann den nachhaltigen Stillerfolg gefährden. Rund die Hälfte der befragten Mütter berichteten über Stillprobleme in den ersten zwei Wochen zu Hause. „Der Stillbeginn ist eine Lern- und Kennenlernphase für Mutter und Kind, und die ersten Tage sind eine besondere Chance für die Stillförderung“, begründet Prof. Dr. Mathilde Kersting, Leiterin des FKE. „Daher ist eine nahtlose Nachsorge zur Stillförderung besonders wichtig. Sie könnte an die Geburtsklinik angebunden werden, da dort eine multi-professionelle Beratung verfügbar ist und es aus den ersten Tagen bereits eine Anbindung an diese Beratungsangebote gibt.“ Als erfolgreich wahrgenommen wurden zudem Online-Medien, die Kliniken pandemiebedingt häufig etwa in der vorgeburtlichen Stillinformation eingesetzt haben.
Hintergrund
Das Studienkonzept umfasst eine landesweite Klinikstudie und eine regionale Mütterstudie. In der Klinikstudie wurden bei 41 Geburtskliniken einmalige Telefon-Interviews mit der Klinikleitung und der Station geführt. In der Mütterstudie befragten die Forschenden 192 Wöchnerinnen aus vier Kliniken mit überwiegend sozioökonomisch niedrigem Einzugsgebiet. „Diese Kombination ermöglichte eine gemeinsame Betrachtung der Praxis des Stillens und pandemiebedingter Erfahrungen aus unterschiedlichen Perspektiven“, so Prof. Dr. Thomas Lücke, Direktor der Bochumer Universitätskinderklinik.
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