
Tägliche Präventions-News Nr.189 zum Themenkomplex Prävention in/nach Zeiten der Corona-Pandemie
- Lehren aus der COVID-19-Pandemie
Die COVID-19-Pandemie hat kritische Schwachstellen im globalen Gesundheitssystem aufgedeckt und wichtige Lehren für eine bessere Vorbereitung auf künftige Notfälle geliefert. Ein Beispiel ist Lateinamerika, wo der Zugang zu Tests aufgrund hoher Kosten und schlechter Infrastruktur eingeschränkt war. Drei aktuelle Studien identifizieren entscheidende Lücken und ziehen Lehren für die Widerstandsfähigkeit und Gerechtigkeit der globalen Gesundheitsversorgung. Von diagnostischen Einschränkungen in ressourcenbeschränkten Regionen bis hin zu sozioökonomischen Unterschieden in der Testkapazität - die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit kooperativer und global gerechter Gesundheitsstrategien. mehr
- Auslaufende Corona-Maßnahmen führen im Jahr 2023 zu leicht rückläufigen Gesundheitsausgaben
- Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte gegenüber 2022 fast halbiert und damit maßgeblich für insgesamt leicht rückläufige Ausgaben
- Schätzung für 2024 geht von deutlichem Anstieg der Gesundheitsausgaben aus
Die Gesundheitsausgaben in Deutschland sind im Jahr 2023 gegenüber dem Vorjahr um 0,1 % oder 396 Millionen Euro auf 500,8 Milliarden Euro gesunken. Das waren 6 013 Euro je Einwohnerin und Einwohner. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag der Anteil der Gesundheitsausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2023 bei 12,0 % und damit 0,7 Prozentpunkte niedriger als 2022. Maßgeblich für den leichten Ausgabenrückgang im Jahr 2023 waren die auslaufenden Corona-Maßnahmen, wodurch sich die Gesundheitsausgaben der öffentlichen Haushalte im Vergleich zu 2022 nahezu halbierten. Für das Jahr 2024 ist dagegen nach ersten Schätzungen wieder mit einem Anstieg der Gesundheitsausgaben insgesamt zu rechnen. mehr
- Impfstrategien – Aktueller Beitrag der Wissenschaftlichen Dienste (Nr. 10/25 vom 09. April 2025) des Deutschen Bundestages
Als eine der wirksamsten Präventionsmaßnahmen gegen Infektionskrankheiten gilt die Impfung. Impfungen bieten einerseits einen Individualschutz und andererseits – bei einer entsprechend hohen Impfquote – einen Herdenschutz, durch den auch Personen geschützt sind, die aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können oder wollen. Wird eine hohe Impfquote erreicht, besteht die Chance, einzelne Erreger regional zu beseitigen und letztlich weltweit auszurotten. So wurde die Kinderlähmung in den meisten Ländern erfolgreich bekämpft, seit 2017 sind auch die Röteln in Deutschland ausgerottet. Die erste gegen Krebs entwickelte Schutzimpfung wurde hierzulande im Jahr 2007 eingeführt: die Impfung gegen sexuell übertragbare humane Papillomviren (HPV), die der Krebsprävention (vor allem Gebärmutterhals- und Analkrebs) dient. Die von den Bundesländern empfohlenen Impfungen richten sich in Deutschland nach den jährlich aktualisierten Beschlüssen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und werden von den Gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die seit dem Jahr 2005 bestehende Europäische Impfwoche, die dieses Jahr vom 27. April bis 3. Mai stattfindet, wird vom WHO-Regionalbüro für Europa koordiniert und zielt darauf ab, die Öffentlichkeit mit verschiedenen Maßnahmen für den gesundheitlichen Nutzen von Impfungen zu sensibilisieren. So sollen höhere Impfquoten, wie in der Europäischen Impfagenda 2030 vorgesehen, erreicht werden. mehr -
WHO-Mitgliedstaaten schließen Verhandlungen zum Entwurf eines Pandemieabkommens ab und erzielen bedeutende Fortschritte
Nach mehr als drei Jahren intensiver Verhandlungen haben die WHO-Mitgliedstaaten einen wichtigen Schritt in ihren Bemühungen gemacht, die Welt sicherer vor Pandemien zu machen. Sie haben einen Abkommensentwurf erarbeitet, der der kommenden Weltgesundheitsversammlung im Mai vorgelegt werden soll. Der Vorschlag zielt darauf ab, die globale Zusammenarbeit bei der Prävention, Vorsorge und Reaktion auf künftige Pandemiebedrohungen zu stärken. Im Dezember 2021 , auf dem Höhepunkt der COVID-19-Pandemie, gründeten die WHO-Mitgliedstaaten das Zwischenstaatliche Verhandlungsgremium (INB), um auf der Grundlage der WHO-Verfassung ein Übereinkommen, eine Vereinbarung oder ein anderes internationales Instrument zur Stärkung der Pandemieprävention, -vorsorge und -reaktion auszuarbeiten und auszuhandeln. Nach 13 formellen Sitzungsrunden, davon neun verlängerte, und zahlreichen informellen und zwischen den Sitzungen stattfindenden Verhandlungen zu verschiedenen Aspekten des Abkommensentwurfs hat das INB heute einen Vorschlag für das WHO-Pandemieabkommen fertiggestellt. Die Ergebnisse der INB-Arbeit werden nun der 78. Weltgesundheitsversammlung zur Prüfung vorgelegt. mehr -
Bundesregierung berichtet über Next Generation EU
(hib/BAL) Die Bundesregierung hat ihren achten Bericht zum europäischen Aufbauinstrument „Next Generation EU“ (NGEU) als Unterrichtung an den Bundestag vorgelegt (21/33). Diesen Bericht legt sie seit 2021 halbjährlich vor. Das europäische Ausgabenpaket hat dem Bericht zufolge für die Jahre 2021 bis 2027ein Volumen von etwas mehr als 800 Milliarden Euro. „Ziel von NGEU ist es, die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der COVID-19-Pandemie zu adressieren und im Zuge dessen langfristig das Wachstumspotenzial sowie die Widerstandsfähigkeit der EU-Volkswirtschaften zu stärken, wodurch das Risiko einer Verlängerung oder eines Wiederkehrens der Krise verringert wird“, erklärt die Regierung. Sie führt unter anderem die einzelnen Rubriken auf, in die Mittel aus NGEU fließen, sowie die Inanspruchnahme einzelner EU-Mitgliedsländer.
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