11.08.2020

CoronaKrim: Kriminalität und Kriminalprävention in Zeiten der Corona-Virus-Pandemie (17)

Die COVID-19-Pandemie 2020 hat einen schrecklichen Tribut an Leben, Krankheit und wirtschaftlicher Verwüstung gefordert und hat vielfältige Auswirkungen auf Gewalt, Kriminalität und Prävention. Deshalb veröffentlicht die Tägliche Präventions-News wöchentlich aktuelle Informationen unter dem Label CoronaKrim. Internationale Nachrichten und Informationen werden ebenfalls wöchentlich in englischer Sprache unter dem Label Corona Crime Issues im Rahmen der Daily Prevention News veröffentlicht. Eine Auflistung zentraler Informationsquellen zum gesamten Themenkomplex Coronavirus und COVID-19 veröffentlicht der DPT hier.

(17.1) Coronakrise halbierte bei Kindern die Zeit für die Schule
"Die Zeit, in der sich Kinder täglich mit der Schule beschäftigt haben, hat sich während der Corona-Zeit halbiert. Sie sank von 7,4 auf 3,6 Stunden pro Tag. Das geht aus einer ifo-Umfrage unter 1099 Eltern in Deutschland hervor, die im Juni durchgeführt wurde. Demnach haben 38 Prozent der Schüler*innen höchstens zwei Stunden am Tag gelernt, 74 Prozent höchstens vier Stunden. Gleichzeitig ist die Zeit mit Fernsehen, Computerspielen und dem Handy von 4,0 auf 5,2 Stunden gestiegen." Quelle: IFO-Institut (EM)

(17.2) UN-Dossiers über Bildung und COVID-19
UN-Generalsekretär António Guterres: "Bildung ist der Schlüssel zur persönlichen Entwicklung und zur Zukunft der Gesellschaft. Sie eröffnet Chancen und verringert Ungleichheiten. Sie ist das Fundament informierter, toleranter Gesellschaften und treibt eine nachhaltige Entwicklung an. Die COVID-19-Pandemie hat zu der größten Unterbrechung der Bildung aller Zeiten geführt. Mitte Juli wurden Schulen in mehr als 160 Ländern geschlossen, wovon mehr als eine Milliarde Schüler betroffen waren. Mindestens 40 Millionen Kinder weltweit haben ihre Ausbildung im kritischen Vorschuljahr verpasst. Und Eltern, insbesondere Frauen, mussten zuhause die Kinderbetreuung übernehmen. Trotz der Bereitstellung von Unterrichtsstunden über Radio, Fernsehen und das Web sowie der besten Bemühungen von Lehrern und Eltern bleiben viele Schüler unerreichbar. Lernende mit Behinderungen, Personen, die einer Minderheit angehören oder aus einer benachteiligten Gemeinde kommen, Vertriebene und Flüchtlinge sowie Personen in abgelegenen Gebieten sind dem höchsten Risiko ausgesetzt, zurückgelassen zu werden." Quelle: UNRIC (EM)

(17.3) Studie: Corona-Pandemie hat subjektives Wohlbefinden vieler Menschen negativ beeinflusst
"Die Corona-Pandemie hat neben der medizinischen und ökonomischen Krise auch bei vielen Menschen zu Beeinträchtigungen des subjektiven Wohlbefindens geführt. Das ergab eine Langzeit-Studie von Psychologen der Universität Leipzig mit 979 Personen aus ganz Deutschland. Untersucht wurden ihre Veränderungen im subjektiven Wohlbefinden zwischen Dezember 2019 und Mai 2020. Die Forscher unter der Leitung des Arbeitspsychologen Prof. Dr. Hannes Zacher stellten fest, dass zwischen März und Mai 2020 - im frühen Stadium der Pandemie - die durchschnittliche Lebenszufriedenheit und das Erleben positiver Gefühle signifikant abnahmen, durchschnittlich jeweils ungefähr 0,2 Punkte auf einer siebenstufigen Skala. Überraschenderweise sei es während dieser Phase aber auch zu einer leichten Abnahme im Erleben negativer Gefühle wie Ärger und Angst gekommen. Die Forscher haben die Ergebnisse ihrer Studie gerade in dem renommierten Fachjournal „American Psychologist“ veröffentlicht." Quelle: Uniklinikum Leipzig (EM)

(17.4) Coronavirus-Pandemie: Leopoldina legt Ad-hoc-Stellungnahme zum Bildungssystem vor
"Die Coronavirus-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens haben dazu geführt, dass viele Kitas und Schulen ihrem Bildungsauftrag zeitweilig gar nicht oder nur sehr eingeschränkt nachkommen konnten. Eine verlässliche technische und organisatorische Infrastruktur, die eine vollständige Schließung von Bildungseinrichtungen auffangen könnte, ist in Deutschland noch nicht vorhanden. Kinder und Jugendliche, deren Familien und pädagogische Fachkräfte sind deswegen in besonderem Maße von der aktuellen Krise betroffen. Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina zeigt in ihrer heute veröffentlichten Ad-hoc-Stellungnahme „Coronavirus-Pandemie: Für ein krisenresistentes Bildungssystem“ Maßnahmen auf, die geeignet sind, das bestehende Bildungssystem unter Krisenbedingungen widerstandsfähiger und flexibler zu machen. Die Stellungnahme richtet sich an die verantwortlichen Akteurinnen und Akteure des Bildungswesens, also Ministerien, Landesinstitute, Bildungsträger sowie Kitas und Schulen." Quelle: Leopoldina (EM)

(17.5) Die Corona-Pandemie und anti-asiatischer Rassismus in Deutschland
"Der Einfluss der Coronavirus-Pandemie auf den Rassismus gegenüber ostasiatisch gelesenen Menschen in Deutschland steht im Zentrum einer neuen Forschungsstudie über den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Krisenzeiten. An dem Kooperationsprojekt beteiligen sich Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin und des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung. Das Ziel des Forschungsteams ist es, die Auslöser, Mechanismen und Konsequenzen von rassistischen Denkmustern zu analysieren. Dabei sollen nicht nur Formen von anti-asiatischem Rassismus wie Schuldzuweisungen oder Stereotypisierung im Kontext der Coronavirus-Pandemie identifiziert werden, es sollen auch psychologische und soziale Faktoren untersucht werden, die diesen Rassismus begünstigen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen zudem die Frage, wie Betroffene Rassismus erleben und verarbeiten. Die Ergebnisse der Studie, die Ende des Jahres 2020 vorliegen sollen, könnten Rückschlüsse erlauben auf Ausgrenzungsprozesse von Minderheiten, auf soziale Konstellationen und rassistische Kontinuitäten in Deutschland sowie auf den Zusammenhalt der Gesellschaft in Krisenzeiten. Das Projekt wird im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern durch die Berlin University Alliance in der „Sonderausschreibung: Pandemie“ als Teil der Grand Challenge Initiatives gefördert." Quelle: HU-Berlin (EM)

(17.6) Verstärkt die Pandemie Bildungsungerechtigkeiten?
"Bereits im März wurden deutschlandweit die Schulen geschlossen, Präsenzunterricht soll erst nach den Sommerferien wieder zur Regel werden. Ein Interview mit dem Erziehungswissenschaftler Aladin El-Mafaalani über Bildungsungerechtigkeit in Zeiten der Corona-Pandemie." Quelle: bpb (EM)

(17.7) «Was hat Corona in Ihnen ausgelöst?»
Drei Fragen und hundert Antworten öffnen den Blick hinter die Kulissen von Social Media. "Was war für Sie das Schlimmste an der Corona-Pandemie und was das Beste? Welche Hoffnung hegen Sie für die Zukunft? Dies waren die drei Fragen, die der Autor des nachstehenden Beitrags Freunden und Bekannten in aller Welt stellte. Die Antworten lassen tief blicken." Quelle: NZZ (HJK)

(17.8) Knapp die Hälfte der Deutschen ist für höhere Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen
Mehrere Bundesländer haben in der vergangenen Woche angekündigt, höhere Strafen zu verhängen, wenn sich Menschen etwa in Bus und Bahn weigern, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Knapp jeder zweite Deutsche begrüßt das: 46 Prozent sind der Meinung, die derzeit bestehenden Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Maßnahmen gingen alles in allem nicht weit genug. 36 Prozent halten die Strafen für ausreichend. Jeder Zehnte (11 Prozent) ist der Ansicht, die Strafen gingen bereits zu weit. Quelle: ARD (EM)

(17.9) Corona-Pandemie und Migration
"Die Corona-Pandemie wirkt sich massiv auf Migrationsbewegungen aus. Deutschland hat - wie viele andere Länder auch - weitreichende Einreisebeschränkungen veranlasst. Zugleich ist COVID-19 in Gemeinschaftsunterkünften für Geflüchtete eine besondere Gefahr. Denn dort leben viele Menschen auf engem Raum. Die Wahrscheinlichkeit, sich mit Corona anzustecken, ist laut Fachleuten hoch. Der MEDIENDIENST INTEGRATION hat wichtige Informationen zum Themenkomplex Corona-Pandemie und Migration zusammengetragen." Quelle: MEDIENDIENST INTEGRATION (EM)

(17.10) MEMORANDUM POST-CORONA-STADT: Für eine suffiziente und resiliente Entwicklung von Städten und Regionen
Schlussfolgerungen eines Workshops der Projekte der BMBF-Förderinitiativen „Umsetzung der Leitinitiative Zukunftsstadt“, „Nachhaltige Transformation urbaner Räume, „Stadt-Land-Plus“, „Kommunen innovativ“ und „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“. Quelle: BMBF (EM)

(17.11) 10 Zukunftsthemen für eine Post-Corona-Welt (Matthias Horx)
- Die Corona-Krise ist eine Tiefenkrise – und eine Bewältigungserfahrung
- Die Corona-Krise spaltet die Megatrends und beschleunigt Trendsynthesen
- Die Pandemie erzeugt neue Narrative und mentale Recodierungen der Gesellschaft
- Die Globalisierung springt auf eine neue Stufe: Glokalisierung
- Asian Shift und europäische Renaissance: Ein neuer Systemwettbewerb entsteht
- Die Krise führt zu neuem Tech-Realismus – und gibt der Wissenschaft ihre Glaubwürdigkeit zurück
- Demokratien reifen und der Populismus verliert an Macht
- Ein neuer Generations-Kontrakt wird besiegelt
- Die Pandemie verhilft der Blauen Revolution zum Durchbruch
- Zukunft als Integration: Die Next Level Society wird geboren
Quelle: Zukunftsinstitut (HJK)

(17.12) Corona setzt Paare unter Stress
"Nicht immer während der Pandemie machen Frauen mehr Familienarbeit. Manchmal packen auch Väter mehr an. Aber das passiert nach wie vor selten, zeigt eine neue Befragung von 3.000 TeilnehmerInnen." Quelle: taz (EM)

 

Ein Service des deutschen Präventionstages.
www.praeventionstag.de

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